Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Werder erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen über das Stadtgebiet von Werder und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.
Magdeburg Werder
Geografische Lage
Werder ist ein zentraler Stadtteil Magdeburgs, der unweit der Altstadt mitten auf einer Elbinsel liegt. Eingebettet von der Stromelbe und der Alten Elbe, breitet sich das Gebiet auf einer Gesamtfläche von etwa 3,9 Quadratkilometern aus, wobei die Insel sich in der Form einer Ellipse von Nord nach Süd erstreckt. Mehrere Brücken verbinden Werder mit den umliegenden Magdeburger Stadtgebieten. Im Norden führt der Strombrückenzug aus Strombrücke, Zollbrücke und der Anna-Ebert Brücke in Richtung Alte Neustadt, Brückfeld und Herrenkrug. Im Westen verbindet die Sternbrücke und die Hubbrücke den Ort mit der Altstadt und im Osten ragt die Rotehornbrücke über die Alte Elbe und den Cracauer Wasserfall nach Cracau. Entlang des südlichen Grenzverlaufs trennt die Stromelbe das Stadtgebiet von Buckau. Die geologische Form der Elbinsel entstand erst im Zuge des 18. Jahrhunderts, als die Regulierung des Stromverlaufs begann.Historische Merkmale
Die Geschichte Werders begann erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Da die durch die Elbregulierung neu entstandene Insel direkt vor den Toren des Magdeburger Zentrums lag, galten auch für diesen Bereich die baulichen Bestimmungen hinsichtlich der militärischen Funktionalität der Festungsanlage. Diese Richtlinien wurden gegen 1866 gelockert, sodass nun auch verstärkt auf der Insel gebaut werden konnte. Es entstanden die ersten Straßenzüge mit Wohnhäusern, eine Konzerthalle im Park und das „Fort XII“, ein Erweiterungsbau der Festungsanlage an der südlichen Inselspitze. Vom Westufer bestand eine Brückenverbindung, welche zunächst auch die Mitte des 19. Jahrhunderts neu angelegte Bahnstrecke von Magdeburg nach Potsdam sicherte. Später wurde die Elbquerung zu einer der längsten Hubbrücken Europas ausgebaut. Im Süden des neuen Stadtteilgebietes ließen die Verantwortlichen eine neue städtische Parkanlage errichten, die sich auf dem ehemaligen Besitz der in Magdeburg äußerst angesehenen Patrizierfamilie Rode befand. Im Lauf der Jahrzehnte entstand daraus die Namensgebung Rotehorn, eine Bezeichnung, die für den neuen Stadtpark übernommen wurde. Als Wohngebiet gewann der Standort schnell an Attraktivität und es entstanden zahlreiche Villen wohlhabender Geschäftsleute. Im Zweiten Weltkrieg durch die Bombenangriffe der Alliierten schwer beschädigt, begann der schleppende Wiederaufbau erst Anfang der 1960er-Jahre.
Demografische Veränderung
In seiner recht jungen Entwicklungsgeschichte zeigte das Gebiet sich aufgrund seiner exponierten Lage inmitten der Elbe schnell als überaus beliebter Stadtteil. Die verheerenden Kriegsschäden wurden innerhalb der DDR-Zeit mit den typischen Platten- und Hochhausbauten ausgeglichen. Nach der deutschen Einheit entstand in Werder eine moderne Infrastruktur, das Elbzentrum und neuer Wohnraum in der Siedlung „Groß Werder“. Der jüngste Magdeburger Stadtteil erfreut sich einer großen Popularität, beherbergt das grüne Herz der Stadt und ist Ort beliebter Veranstaltungen. Heute leben hier etwa 3.100 Menschen mit einem Altersdurchschnitt von 49,2 Jahren.
Beliebte Sehenswürdigkeiten
Der Stadtteil beinhaltet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Die im Jahr 1927 weltweit größte Theaterausstellung hat bis heute Spuren hinterlassen. Die Stadthalle, das Pferdetor und der Albinmüller-Turm, eine 60 Meter hohe Stahlkonstruktion mit Aussichtsplattform im Stil der expressionistischen neuen Sachlichkeit, zeugen davon. Der etwa 20 Hektar große Rotehornpark ist über die Sternbrücke vom westlichen Ufer und über die Brücke am Wasserfall von der Ostseite erreichbar. Zusätzlich existiert für Radfahrer und Fußgänger eine Fährverbindung vom Stadtteil Buckau. Durch den beeindruckenden Park führt ein dichtes Wegenetz, welches auch zur Marieninsel führt. Im Park gibt es viele Möglichkeiten zum Verweilen und für Freizeitaktivitäten. Vorbei am Drachenspielplatz erreichen Besucher in südlicher Richtung die Festungsanlage Fort XII. Das in Teilen noch erhaltene sechseckige Bauwerk wurde zwischen 1866 bis 1873 errichtet und gibt einen interessanten Einblick zum ehemaligen Verteidigungsstützpunkt Magdeburg. In diesem landschaftlich wunderschönen Bereich gibt es auch ein Café, führt der Weg weiter zur Rotehornparkspitze, bei der tolle Fotomotive warten. Unweit entfernt der Wassersportclub und ein Veranstaltungsunternehmen für Kanu-Touren. Nahezu zentral auf der Elbinsel liegt am Stadion Seilerwiesen der Adolf-Mittag-See mit Bootsverleih. Am Winterhafen ist Platz für Jachten und Wohnmobile.
An der ehemaligen Zitadelle befindet sich der Messeplatz Max Wille. Hier locken Autokino und etliche Veranstaltungen, darunter der Magdeburger Jahrmarkt, ein Volksfest, das bereits vor über 1.000 Jahren in der Stadt gefeiert wurde, sehr viele Gäste an. Außerdem ist das Areal Konzertbühne für so manches Musikevent oder Zeltplatz für den ein oder anderen Zirkus.
Der zentrale Stadtteil spielt für den Tourismus eine sehr wichtige Rolle und bei einem Besuch der sachsen-anhaltinischen Landesstadt sollte die Elbinsel unbedingt berücksichtigt werden. Kunst- und Kultur, wie beispielsweise im Theater an der Angel, einer kleinen Bühne mit humorvollen Eigenproduktionen, tiefgängigen Komödien oder Stücken für Kinder sind genauso erwähnenswert wie die einmalige Lage, die gute Infrastruktur und die vielen Besonderheiten.