Möchtest du mehr über die Elbinsel Werder erfahren, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts besser kennenlernen oder den Stadtteil besuchen? Hier erhältst Du einen kompakten Einblick mit Hintergrundinformationen zum Stadtgebiet Werder sowie einen Link, um den Ort in virtuell zu entdecken.

Werder

Der Stadtteil Werder, die grüne Oase im Herzen von Magdeburg, verbindet eine einzigartige Geschichte mit architektonischen Schätzen, modernem Charme und einer idyllischen Naturlandschaft. Auf einer Insel inmitten der Elbe gelegen, ist der Werder in seiner heutigen Form nicht nur der jüngste Stadtteil Magdeburgs, sondern verbindet den Osten mit dem Westen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts und ist nicht zuletzt deshalb eines der beliebten Ausflugsziele für Bewohner und Besucher der Elbmetropole.

Seine Entstehung im 19. Jahrhundert, durch die Vereinigung zweier Inseln und seine Nähe zur einst mächtigen Zitadelle  von Magdeburg, prägten die Entwicklung des Stadtgebiets maßgeblich. Lange Zeit als Vorfeld der Festungsanlagen unbebaut, hat der Werder im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Transformation erlebt, um zu einem attraktiven Wohngebiet und einem beliebten Erholungsziel in unmittelbarer Nähe zur Altstadt zu werden. Diese Einzigartigkeit macht Werder zu einem besonderen Ort, der Geschichte, Architektur, Attraktionen, Freizeit und Natur harmonisch miteinander vereint und die Bewohner der umliegenden Stadtteile sowie Besucher der Ottostadt aus aller Welt anzieht.

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Lage

Magdeburg Werder
Werder ist ein zentraler Stadtteil, der unweit des Magdeburger Stadtkerns, mitten auf einer Elbinsel liegt. Eingebettet zwischen Stromelbe und der Alten Elbe, breitet sich das Gebiet auf einer Gesamtfläche von etwa 3,9 Quadratkilometern aus, wobei die Insel sich in der Form einer Ellipse von Nord nach Süd erstreckt. Mehrere Brücken verbinden Werder mit den umliegenden Magdeburger Stadtgebieten.

Im Norden trennt die Stromelbe den Stadtteil von der Alten Neustadt und Herrenkrug. Im Westen verbindet die Strombrücke, die Sternbrücke und die Hubbrücke das Stadtgebiet mit der Altstadt. Im Osten ragt die Rotehornbrücke über die Alte Elbe bis nach Cracau und der Strombrückenzug verbindet das Stadtgebiet von Werder mit Brückfeld. Entlang des südlichen Grenzverlaufs trennt die Stromelbe das Stadtgebiet von Buckau und der Arm der Alten Elbe vom Stadtteil Prester.

Der Stadtteil Werder ist in verschiedene Bezirke gegliedert, darunter: Werder, Rotehorn und Großer Werder.

Geschichte

Der Werder, ein geologisch einzigartiger Stadtteil von Magdeburg, hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit den Veränderungen des Elbverlaufs und der Entwicklung der Stadt verbunden ist. Ursprünglich bestand der Werder aus einer Insel, die sich nördlich der heutigen Strombrücke erstreckte. Im Laufe der Zeit bildeten sich durch die verlangsamte Fließgeschwindigkeit der Elbe zwei weitere Inseln, darunter die größte, bekannt als Sandwerder, sowie die südöstlich gelegene Kommandantenwerder.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen sich die ersten Wohnhäuser auf dem Werder zu etablieren, und im Norden entstand ein idyllischer Erholungspark. Während der napoleonischen Besatzung wurde auf der Nordspitze des Werders eine bedeutende Schanze errichtet, als Teil der Stadtbefestigung. Der Bau eines Winterschutzhafens an der Zollelbe im Jahr 1842 sowie die Eröffnung der Bahnlinie Magdeburg – Potsdam im Jahr 1846 markierten weitere Meilensteine in der Geschichte dieses Stadtteils.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Baubeschränkungen für das Festungsgelände teilweise aufgehoben, was zu einer verstärkten Bebauung und der Entstehung der ersten Wohnstraßen führte. Parallel dazu wurde im Park eine Konzerthalle errichtet, die schnell zu einem kulturellen Mittelpunkt der Region avancierte. Das Fort XII auf der Südspitze des Werders und der Rotehornpark, der 1870 angelegt wurde, trugen weiter zur Vielfalt des Stadtteils bei.

Die Bombardierung des Werders im Januar 1945 hinterließ schwere Schäden, sowohl im Wohngebiet als auch im Rotehornpark. Erst in den 1960er Jahren begann die mühsame Arbeit der Wiederherstellung. In den 1970er Jahren wurden entlang der Zollelbe Plattenbauten errichtet, und nahe der Strombrücke entstanden markante Hochhäuser. Doch auch in dieser Zeit wurden neue Wohngebiete wie das Elbzentrum und die Siedlung Großer Werder erschlossen.

Seit 1998 beheimatet der Werder das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt des Mitteldeutschen Rundfunks, was zu einer weiteren Dynamik des Stadtteils beitrug.

Einwohner

Der Stadtteil Werder hat in seiner vergleichsweise kurzen Geschichte eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Geprägt durch seine zentrale Lage entlang der Elbe, erwies sich das Gebiet schnell als attraktiver Wohnort. Trotz der verheerenden Kriegsschäden wurde in der Zeit der DDR mit typischen Platten- und Hochhausbauten eine neue Wohninfrastruktur geschaffen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erlebte Werder einen weiteren Schub in seiner Entwicklung. Modernisierungen und der Ausbau der Infrastruktur, wie etwa das Elbzentrum und neue Wohngebiete in der Siedlung „Groß Werder“, trugen dazu bei, dass der Stadtteil zu einem beliebten Wohnort avancierte.

Werder, als einer der jüngsten Stadtteile Magdeburgs, ist nicht nur für seine zentrale Lage und moderne Infrastruktur bekannt, sondern auch für sein grünes Herz. Parks, Grünanlagen und die Nähe zur Elbe machen ihn zu einem beliebten Rückzugsort für die Bewohner und Besucher der Ottostadt. Zudem ist Werder ein wichtiger Veranstaltungsort für verschiedenste Events und Feierlichkeiten.

Die Einwohnerzahl des Stadtteils beläuft sich derzeit auf etwa 3024 Menschen, wobei das Durchschnittsalter bei 49,5 Jahren liegt. Der Anteil ausländischer Bevölkerung liegt im Stadtteil Werder bei 5,8 Prozent.

Sehenswürdigkeiten

Die Sehenswürdigkeiten in Werder bieten eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Architektur und Natur. Hier ist eine Übersicht mit einigen der bedeutendsten Attraktionen des Stadtteils:

  1. Rotehornpark: Dieser etwa 20 Hektar große Park ist ein grünes Herzstück des Stadtteils Werder. Durchzogen von einem dichten Wegenetz bietet der Park nicht nur Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung, sondern beherbergt auch historische Stätten wie die Festungsanlage Fort XII.
  2. Albinmüller-Turm: Dieser markante 60 Meter hohe Stahlbau im Rotehornpark ist ein architektonisches Wahrzeichen und bietet von seiner Aussichtsplattform im Stil der expressionistischen neuen Sachlichkeit einen beeindruckenden Blick über Magdeburg und die umliegende Landschaft.
  3. Stadthalle Magdeburg: Als Teil des Rotehornparks ist die Stadthalle ein bedeutendes Kulturzentrum und Veranstaltungsort für Konzerte, Theateraufführungen und andere kulturelle Events. Ihre historische Bedeutung reicht bis zur Theaterausstellung von 1927 zurück.
  4. Fort XII: Diese Festungsanlage, teilweise noch erhalten, gewährt Einblicke in die militärische Geschichte Magdeburgs. Besucher können die gut erhaltenen Befestigungsanlagen erkunden und mehr über die Rolle der Festung als Verteidigungsstützpunkt erfahren.
  5. Wassersport und Bootstouren: Der Adolf-Mittag-See am Stadion Seilerwiesen bietet Möglichkeiten zum Bootsverleih und ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler. Zudem laden Unternehmen zu Kanu-Touren entlang der Elbe ein.
  6. Kulturelle Veranstaltungen: Der Messeplatz Max-Wille an der ehemaligen Zitadelle ist Schauplatz für verschiedene Veranstaltungen wie das Magdeburger Volksfest und Konzerte. Hier können Besucher auch ein Autokino erleben oder Zirkusvorstellungen und den Magdeburger Rummel besuchen.
  7. Brücken und Architektur: Werder wird geprägt von architektonischen Meisterwerken wie der Hyparschale, der Hubbrücke, der Jerusalembrücke, der Königin-Editha-Brücke, Zollbrücke und der Anna-Ebert-Brücke, die sowohl funktionale als auch ästhetische Akzente setzen und das Stadtbild prägen.

Werder ist nicht nur ein Ort mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein lebendiges Viertel, das Geschichte, Kultur und Natur auf besondere Weise miteinander verbindet. Besucher erleben hier die Vielfalt und Schönheit eines einzigartigen Stadtteils von Magdeburg.

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