Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Diesdorf erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen über Diesdorf und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.
Magdeburg Diesdorf
Geografische Lage
Der Stadtteil Diesdorf befindet sich im äußersten Westen Magdeburgs. Im Süden wird er von der Bahnlinie Magdeburg-Braunschweig und den Stadtteil Ottersleben begrenzt. Im Norden liegt Alt Olvenstedt und im Osten befinden sich die beiden Stadtteile Sudenburg und Stadtfeld West. Landschaftlich ist Diesdorf von der sogenannten Börde geprägt. Darunter versteht man eine flachwellige und meist baumlose Landschaft im Norden Deutschlands. Ihre fruchtbaren Böden zählen zu den besten des Landes. Der kleine Fluss Schrote durchzieht das Gebiet.
Historische Merkmale
Ausgrabungen stießen auf ein Urnenfeld, das auf 1000 bis 800 v. Chr. datiert wird. Demnach lebten schon damals Menschen an diesem Ort. Doch erst 2000 Jahre später wurde er mittels einer Urkunde an das Moritzkloster übergeben. Nach weiteren 400 Jahren ging er an das Kloster Berge über. Im Mittelalter wütete die Pest und dezimierte die Einwohnerzahl des Dorfes stark, das nur aus Bauern bestand.
Der Dreißigjährige Krieg bedeutete die totale Zerstörung des Stadtteils, nur die Kirche überstand Brandschatzung und Kriegswut. Im 18. Jahrhundert war das immer noch ländlich geprägte Dorf für seine Heilquelle bekannt: den Diesdorfer Gesundbrunnen. Mehrere „wundersame“ Heilungen sind schriftlich bekundet, aber auch Gegendarstellungen finden sich. Heute ist die Quelle leider verschüttet und nicht mehr auffindbar.
Nach der industriellen Revolution wandelte sich der dörfliche Charakter des Stadtteils. Er wurde zu einer Arbeiterwohnsiedlung. Ein wichtiger Arbeitgeber war das heute noch im Betrieb befindliche Umspannwerk. Ein anderer war das Rückhaltebecken Schrote, das gebaut wurde, um Überschwemmungen zu verhindern. Der Stadtteil wurde 1926 der Stadt Magdeburg eingemeindet.
Demografische Veränderung
Der Stadtteil ist heute eine reine Wohnsiedlung mit wenigen Gewerbebetrieben und einem Industriebetrieb, dem elektrischen Umspannwerk. Ein Drittel des fruchtbaren Bodens wird für landwirtschaftliche Tätigkeiten genutzt. Vor allem hier ist das Kleingartenwesen ein großes Thema. Beinahe jeder versucht, Körper, Geist und Seele mit gärtnerischer Tätigkeit gesund zu erhalten.
Beliebte Sehenswürdigkeiten
In der Liste der sehenswerten Bau- und Kulturdenkmäler befinden sich vor allem die typischen Drei- und Vierkanthöfe, viele davon im Fachwerkbau errichtet. Ein Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, ein Mahnmal mit einem Obelisken für die Gefallen früherer Kriege und das Gerätehaus gehören zu den sehenswerten Gebäuden des Stadtteils. Letzteres ist ein Gebäude im Heimatstil, das 1925 als Klinkerbau errichtet wurde.
Vor allem jene Besucher, die sich für architektonische Vielfalt und die in Magdeburg allgegenwärtigen Kleingärten interessieren, finden hier viel Abwechslung. Neben den Gebäuden mit landwirtschaftlichem Hintergrund finden sich einige neo- und spätklassizistische Bauwerke.