Der Rotehornparkauch Stadtpark Rotehorn genannt, erstreckt sich auf der Elbinsel Werder über eine Fläche von rund 200 Hektar und ist der größte Park der Ottostadt Magdeburg. Der Rotehornpark ist für Besucher seit jeher ein beliebter Zugang zu Natur, Freizeit und Events unweit der Altstadt von Magdeburg und gehört als einer der beliebtesten Parks des Landes zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt.

Der Rotehornpark liegt auf dem südlichen Teil der Elbinsel Werder und ist von der Altstadt aus über den Strombrückenzug per Bus und Auto zu erreichen. Fußgänger können den Stadtpark Rotehorn außerdem über zwei Elbbrücken erreichen, die Sternbrücke im Westen und die Rotehornbrücke im Osten. Zudem gibt es eine Fährverbindung für Fußgänger und Radfahrer von Magdeburg-Buckau aus. Östlich der Elbe befindet sich am Heinrich-Heine Platz der Hauptzugang zum Stadtpark Rotehorn mit dem angrenzenden Festgelände, der Stadthalle Magdeburg und einem großen Parkplatz für Besucher. Ein dichtes Wegenetz erschließt das Parkgelände in alle Himmelsrichtungen und führt auch unmittelbar an die Südspitze der Elbinsel Werder – die Rotehornspitze. Am Ufer der Rotehornspitze teilt sich die Elbe im Stadtzentrum von Magdeburg in Stromelbe und Alte Elbe. Der Blick von hier reicht nach Buckau, Fermersleben und Prester.

Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Rotehornpark:

Um 1870 beschloss die Stadt Magdeburg mit dem damaligen Bürgermeister Karl Gustav Friedrich Hasselbach die Einrichtung eines Parks auf der Elbinsel Werder. Dazu erwarb sie von einem Kaufmann sechs Hektar Wiesenland im Süden der Insel. Mit der Gestaltung des Parks wurde Magdeburgs Gartendirektor Paul Niemeyer beauftragt. Von 1871 bis 1874 wurden Promenadenwege angelegt sowie Bäume und Sträucher gepflanzt. Ab 1898 wurde der Park um die bisher nicht genutzten Flächen im Süden und Osten der Insel auf seine heutige Größe unter der Leitung von Gottlieb Schoch, dem Nachfolger Niemeyers, erweitert. Schoch schuf eine weitläufige und großzügige Parklandschaft unter Betonung des Auencharakters des Gebietes.

1908 wurde die Taube Elbe, ein alter Flusslauf, zu einem See erweitert, der nach dem Finanzier des Vorhabens, dem Magdeburg Kaufmann Adolf Mittag, „Adolf-Mittag-See“ benannt wurde. Ebenfalls mit finanziellen Mitteln Mittags erfolgte der Bau eines „Tempels“ auf der in dem See gelegenen Marieninsel. Unter Einbeziehung von Arbeitslosen wurde nach 1918 im Südteil des Parkes eine Allee mit vierreihiger Lindenbepflanzung angelegt, die heute den Namen Heinrich-Heine-Weg führt. Gleichzeitig wurde das ehemals zur Stadtbefestigung gehörende Fort XII zu einem Naturtheater umgebaut.

Ab den 1920er Jahren wurde der Park zunehmend für Ausstellungen genutzt. Aus Anlass der Mitteldeutschen Ausstellung für Siedlung, Sozialfürsorge und Arbeit im Jahre 1922 wurde die Sternbrücke gebaut, über die auch eine Straßenbahnlinie direkt in den Park führte. Für die Deutsche Theaterausstellung 1927 schufen die Architekten Johannes Göderitz und Wilhelm Deffke ein Ausstellungszentrum mit Stadthalle, Ausstellungshallen und einem 60 Meter hohen Aussichtsturm. Das Ausstellungsgelände und die Sternbrücke fielen 1945 dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Während die Stadthalle nach dreijähriger Bauzeit 1966 wieder hergestellt war, konnte die Sternbrücke erst 2005 wieder aufgebaut werden. 1969 waren auch die früheren Ausstellungshallen durch Neubauten ersetzt, dazu gehörte auch die so genannte Hyparschale, eine vierteilige Tragkonstruktion in Schalenbauweise. Von 1955 bis 1967 verkehrte im Rothornpark die Pioniereisenbahn Magdeburg.

Ende 2013 wurde nahe dem Aussichtsturm und der Stadthalle ein moderner Skatepark eröffnet.

Namensursprung

  • Die Sage vom Roten Horn: Der Name der Insel bezieht sich auf eine Magdeburger Sage. Demnach gehörte Elwine, der Beherrscherin der Elbe, ein korallenes, Rotes Horn. Ein Buckauer Ritter verliebte sich in sie, brach jedoch ein Versprechen und so verschwand Elwine. Zurück blieb nur das Rote Horn. Willfried lebte seitdem auf der Insel, nach seinem Tod entsprang dort eine salzige Quelle.
  • Wahrscheinlich bedeutet das Wort Horn Sumpf. Dieser Sumpf soll der Familie Rode gehört haben, also Rodescher Sumpf.

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Pferdekopf Denkmal
Abenteuerspielplatz Rotehorn
Marientempel
Rotehornparkspitze