Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Fermersleben erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen über Fermersleben und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.
Magdeburg Fermersleben
Geografische Lage
Der im südlichen Drittel von Magdeburg gelegene Stadtteil grenzt im Osten direkt an die Elbe. Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegt der Stadtteil Prester, welcher per Fähre erreichbar ist. Im Norden wird Fermersleben durch den Schanzenweg vom Nachbarbezirk Buckau getrennt. Zwischen dem Elbufer und der bebauten Zone liegen der kleine Wasserlauf der Sülze und die Salbker Seen. Weiter südlich grenzt der Stadtteil Salbke und im Westen befindet sich der Hopfengarten.
Historische Merkmale
Ausgrabungen bestätigen, dass das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Kein Wunder, liegt es doch vorteilhaft nahe der Elbe auf einer kleinen Anhöhe. Sie versprach den ersten Siedlern eine gewisse Sicherheit vor dem Wasser. Die winzige Siedlung gehörte einst zum Kloster Berge.
Während der Belagerung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg litt sie unter Raubzügen und Brandschatzung. Zwei Pestepidemien und Hungersnöte rafften einen Großteil der Bevölkerung dahin. Langsam jedoch wuchs das Dorf – die typischen Vierkanthöfe bildeten das Zuhause vieler Bauernfamilien.
Als Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts auf das strategisch wichtige Magdeburg vorrückte, wurde Fermersleben mitsamt seiner Kirche niedergebrannt. Mit der Industrialisierung wandelte sich schließlich die dörfliche Struktur des Ortes – zu Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten hier bereits 10.000 Menschen.
Demografische Veränderung
Vor allem durch den Bau der Bahnlinie im 19. Jahrhundert wurden viele Arbeitsplätze geschaffen. Dies führte im Stadtteil zu einem starken Wohnungsbau. Aus dieser Zeit stammt auch die Bockwindmühle, die noch in Resten erhalten ist. 1910 wurde Fermersleben als Teil Magdeburgs eingemeindet. Um Verwechslungen zu vermeiden und auch aufgrund politischer Animositäten wurden damals viele Straßennamen geändert. So wurde aus dem „Otterslebener Weg“ „Am Hopfgarten“ und später die „Friedrich-List-Straße“. Nach der Wende wurden die zahlreichen heruntergekommenen Wohngebäude größtenteils saniert.
Beliebte Sehenswürdigkeiten
Als attraktive Freizeitangebote gelten vor allem zwei Gebiete: das Naherholungsgebiet Salbker Seen und der Sportkomplex Alt-Fermersleben. Für leidenschaftliche Radfahrer bietet sich der Elberadweg am westlichen Elbufer an. Auch der Sportboothafen ist ein beliebtes Freizeitziel. Typisch für die beliebte Wohngegend sind zahlreiche Abend- und Kulturveranstaltungen (Bars, Kneipen, Theater, Konzerte), die Einwohner und Besucher mit attraktiven Angeboten locken.
Ein historisches Mahnmal ist der sogenannte Stolperstein für Alma Gast, eine Zeugin Jehovas, die aufgrund ihres Glaubens im Nationalsozialismus ermordet wurde. Die im Fachwerkbau errichtete Martin-Gallus-Kirche glänzt mit einem – hier als Rarität geltenden – mittelalterlichen Turm.
Einige Gebäude der ursprünglichen Siedlung stehen wie die Geschäftshäuser in Alt-Fermersleben unter Denkmalschutz, wie der Mahrenholzhof mit seinem Wohnturm.
Der Stadtteil gilt heute als angenehme und beliebte Wohngegend. Nur außergewöhnliche 18 % des gesamten Gebietes sind bebaut. Es gibt keine Industrie oder Gewerbeparks, die Betriebsamkeit und Lärm verursachen. Das Elbufer steigt hier von etwa vierzig bis sechzig Meter über dem Meer an. Diese erhöhte Lage bewahrte den Bezirk während des Elbehochwassers 2014 bis heute vor größeren Schäden.