Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Lemsdorf erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen über Lemsdorf und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.

Magdeburg Lemsdorf

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Geografische Lage

Magdeburg Lemsdorf
Lemsdorf ist nach dem Stadtteil Kannenstieg der zweitkleinste der vierzig Stadtteile Magdeburgs. Er liegt im Südwesten und schmiegt sich an die Hängels- und Junkerberge. Diese Hügel sind zwischen 60 und 70 Meter hoch. Der Magdeburger Ring bildet an der Bundesstraße 71 im Wesentlichen die Grenze nach Osten, wo sich der Stadtteil Reform anschließt. Der Bach Klinke begrenzt Lemsdorf sowohl im Süden als auch im Westen vom Stadtteil Ottersleben. Entlang der nördlichen Grenze von Lemsdorf verlaufen die beiden Stadtgebiete Sudenburg und Leipziger Straße.

Historische Merkmale

Otto I. wies den Ort dem Moritzkloster zu, worauf es 937 erstmals urkundlich als Liemuntesdorf erwähnt wurde. Man vermutet, dass es sich bei Liemunte um einen Vornamen handelte. Ab dem 15. Jahrhundert mussten die Bewohner der Siedlung dem Kloster Berge Abgaben leisten. Der Stadtteil entwickelte sich nur langsam, da kaum Handelswege vorbeiführten. Die meisten Bewohner waren Bauern und Müller. Wer Handel betreiben wollte, musste den Königsweg aufsuchen, der in einiger Entfernung vorbeiführte. Auch dieses Gebiet wurde vor den Gräueln des Dreißigjährigen Kriegs und der Pest nicht verschont. Die Häuser wurden in Schutt und Asche gelegt und die Bewohner immer wieder vertrieben.

Im Zug der Napoleonischen Kriege wurde es von den Franzosen besetzt und vom Bruder Napoleons Jérome verwaltet.

Als die Festung Magdeburg ausgebaut wurde, errichtete man in diesem Stadtteil das Fort Ila. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verdreifachte sich die Einwohnerzahl in kurzer Zeit, weil die Einschränkungen der Festung Magdeburg aufgehoben worden waren. So wuchsen Lemsdorf und Magdeburg immer näher zusammen, die Eingemeindung erfolgte 1910. Magdeburg wurde Arbeitgeberin vieler Bewohner, worauf die meisten ihre Landwirtschaft aufgaben. Im Zweiten Weltkrieg entstand hier ein Kriegsgefangenenlager.

Demografische Veränderung

Heute stehen im Wohngebiet Lemsdorf einige Straßenzüge leer. Viele alte Gebäude waren im Lauf des letzten Jahrhunderts abgerissen und nicht wieder erbaut worden. Noch im Jahr 2007 schliff die Gemeinde das älteste verbliebene Haus Im Winkel zugunsten eines Gewerbes. Die hier lebenden Menschen wohnen in einer typischen Vorortsiedlung in Häusern mit wenigen Stockwerken.

Beliebte Sehenswürdigkeiten

Die St. Sebastian-Kirche ist Prunkstück dieses Stadtteils. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neoromantik erbaut und ist zentral gelegen. Sehr auffallend ist auch die Köhne-Villa, die von Gutsbesitzer Köhne im Gründerzeit-Stil erbaut wurde. Gelbe Ziegel bilden die Fassade. Besondere Giebel, Säulen, Überdachungen und ein kleiner Park zieren dieses spezielle Gebäude. Fort Ila gehörte zur Festung Magdeburg und diente als Pulverlager. Heute ist es teilweise mit Kleingartenanlagen überdeckt. 

Ein Wasserspielplatz und die Sporthalle Bodestraße sowie verschiedene Kleingartenanlagen dienen Bewohnern zur Erholung. Die Gastronomie sowie das Angebot an Bars und Kneipen sind für einen Vorort gut ausgebaut.

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