Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Kannenstieg erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen das Stadtgebiet Kannenstieg und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.

Magdeburg Kannenstieg

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Geografische Lage

Magdeburg Kannenstieg
Der mit einer Ausbreitung von knapp 115 Hektar kleinste Stadtteil Magdeburgs mit dem außergewöhnlichen Namen liegt im Norden der Stadt. Er wird von der Stadtautobahn Magdeburger Ring auf zwei Seiten eingerahmt. Im Westen bildet der Bachlauf Große Sülze die Grenze zum Stadtteil Sülzegrund. Im Osten grenzt das Stadtgebiet Neustädter See und südlich von Kannenstieg führt das Neustädter Feld und die Neue Neustadt in Richtung der Altstadt.

Historische Merkmale

Einst gab es in der Nähe einen wichtigen Elbarm, zu dem zwei Wege führten. Diese wurden Großer und Kleiner Kahnstieg genannt, weil sie zu den auf der Elbe liegenden Kähnen führten. Von diesen erhielt der Stadtteil seinen etwas abgeänderten Namen. Heute ist der Lauf der Elbe verlegt, die ursprüngliche Bedeutung des Namens geriet in Vergessenheit.  

Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war das Gebiet unbewohnt und nur für Landwirtschaft interessant. In den Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden im Norden Magdeburgs fünf Siedlungen angelegt – eine davon das Danziger Dorf. Intention der Gemeinde war es, „Volkswohnungen“ für Familien aus Danzig zu errichten. Grund dafür war die hohe Arbeitslosigkeit, denen sie im Freistaat Danzig entfliehen wollten. In Magdeburg waren sie als Arbeiter und Arbeiterinnen willkommen.

Heute noch ist im Gemeinschaftshaus der Siedlung das Danziger Wappen zu sehen. Interessantes Detail am Rande: Schon damals plante die Gemeinde für jede Familie 200 m² Gartenfläche ein. Die Bedeutung des privaten Kleingartens zieht sich in Magdeburg über Jahrzehnte und über das ganze Stadtgebiet.

Nach Ende des Krieges kamen weitere Flüchtlinge aus Danzig, die bei ihren Verwandten Unterschlupf suchten. In DDR-Zeiten durfte die Siedlung offiziell nicht mehr Danziger Dorf genannt werden. Typischerweise wurden damals viele Hochhäuser in Plattenbauweise errichtet. Nach der Wende galten diese für die Bevölkerung als sehr unattraktiv. So wanderte ein Drittel der Bewohner und Bewohnerinnen des Stadtteils ab. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Plattenbauten auf wenige Stockwerke rückgebaut und saniert. So ist der Stadtteil heute zu einem Großteil Wohngebiet, nur im Nordosten gibt es ein Gewerbegebiet.

Demografische Veränderung

Typisch für die Bauweise im Westen, der Danziger Dorf genannt wird, sind Reihenhäuser. Je weiter östlich man fährt, umso mehr fallen die Plattenbauten aus DDR-Zeiten auf. Prozentual gesehen ist hier der Anteil von Ausländern und der Anteil der sozial Bedürftigen einer der höchsten von ganz Magdeburg.

Beliebte Sehenswürdigkeiten

In diesem Stadtteil gibt es nur wenige Sehenswürdigkeiten. Eine soll an dieser Stelle besonders erwähnt werden, ist sie doch seit ihrem Entstehen in aller Munde. Kinder lieben fasziniert sie und Autofahrer fühlen sich auf seltsame Weise von ihr beobachtet. Gemeint ist der Lindwurm, welcher als größte Drachenskulptur Europas gilt. Anfang der 2000er Jahre wurde das tonnenschwere Tier aus Eisen zusammengeschweißt und auf der Autobahnbrücke, die den Kannenstieg mit dem Stadtteil Neustädter See verbindet, installiert. Nachts wird das Untier, das die Tangente im Norden überspannt, beleuchtet und erstrahlt in buntem Glanz.

Durch die Nähe zum Neustädter See und zum Magdeburger Zoo in anderen Stadtteilen finden die Bewohner und Besucher dennoch unterhaltsame Naherholungsmöglichkeiten.

Sowohl die Infrastruktur als auch das Sozialwesen ist im Kannenstieg ganz darauf ausgelegt, dass Menschen hier gut leben und alt werden können. Stichwort Work-Life-Balance. Für das leibliche Wohl der Bevölkerung sowie regelmäßige lokale Veranstaltungen ist ebenfalls gesorgt. Beispielsweise gilt als beliebter Treffpunkt das Wohncafé, wo man zusammen frühstückt oder sich einfach so zusammensitzt. Jährliche Feste und Feiern werden ebenso veranstaltet wie Events für Senioren oder Menschen mit Handicap.

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