Du interessierst Dich für den Stadtteil Ottersleben, möchtest das Stadtgebiet erkunden oder planst die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu besuchen? Dieser Artikel gibt einen kompakten Einblick in den Magdeburger Stadtteil Ottersleben. Von seinen historischen Ursprüngen, über die Zusammensetzung der Bevölkerung, bis hin zu den touristischen Sehenswürdigkeiten, die das Stadtbild prägen. Darüber hinaus findest Du am Ende des Beitrags einen Link, der es Dir ermöglicht, Ottersleben virtuell zu entdecken.
Ottersleben
In den verwinkelten Gassen und grünen Oasen von Ottersleben, dem größten Stadtteil Magdeburgs, offenbart sich ein faszinierendes Zusammenspiel aus Vergangenheit und Gegenwart. Geprägt von einer reichen Historie, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht, seinem idyllischen Charme als Vorort von Magdeburg und der lebendigen Gemeinschaft, ist Ottersleben heute ein Ort, der Tradition und moderne Urbanität in harmonischem Einklang vereint und von seinen Bewohnern für eine ausgezeichnete Work-Life-Balance zwischen Natur und Stadtleben geschätzt wird.
Lage
Im äußersten Südwesten Magdeburgs, circa 6 km von der Altstadt entfernt, liegt der Stadtteil Ottersleben. Im Norden grenzt das Stadtgebiet von Diesdorf am Niendorfer Grund und im Osten reihen sich die vier Stadtteile von Sudenburg, Lemsdorf, Reform und Beyendorfer Grund. Nach Westen und Süden bildet der Ort die Stadtgrenze von Magdeburg. Hier durchqueren die B1 und die A14 das Stadtgebiet. Das immer noch sehr ländliche Gebiet umfasst insgesamt eine Fläche von gut 16,5 Quadratkilometern und ist damit der größte von allen 40 Stadtteilen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.Der Stadtteil Ottersleben ist in verschiedene Bezirke gegliedert, darunter: Alt Ottersleben, Benneckenbeck, Osterweddinger Siedlung, Frankefelde, Klein Ottersleben, Thauberg, Halberstädter Chaussee, Werner-von-Siemens-Ring und Eulegraben.
Geschichte
Die Siedlungen Lemsdorf und Ottersleben waren im frühen Mittelalter ein Geschenk Ottos des Großen an das Benediktinerkloster St. Mauritius. Die erste urkundliche Erwähnung von Klein-Ottersleben datiert auf den 21. März 1289. Die durch Landwirtschaft zu einem für die damalige Zeit recht beeindruckenden Wohlstand gekommene Gemeinde fiel im Laufe der Jahrhunderte immer wieder an verschiedene Besitzer oder wurde in militärischen Konflikten wie dem Dreißigjährigen Krieg stark zerstört.
Nach dem Sieg über Napoleon kam Ottersleben im Jahr 1815 unter preußischer Verwaltung zum Gemeindeamt Wanzleben und erlebte während der Industrialisierung einen Aufschwung. Während der Industrialisierung entstanden die ersten großen Siedlungen und um viele alte Höfe oder Bauernhäuser wurde zeitgemäßer Wohnraum im städtischen Stil erschaffen. So verschmolzen die drei Siedlungen Benneckenbeck sowie Groß- und Klein-Ottersleben zu einer Gemeinde, womit sie noch zur Gründungszeit der DDR mit über 10.000 Einwohnern nicht nur das größte Dorf im Arbeiter- und Bauernstaat, sondern vermutlich in ganz Europa darstellten.
Einwohner
Heute leben rund 10.500 Menschen in Ottersleben, mit einem durchschnittlichen Alter von 47,4 Jahren. Der Stadtteil zeichnet sich durch eine gute Mischung aus urbanem Leben und ländlicher Atmosphäre aus. Obwohl die ländlichen Strukturen noch spürbar sind, hat sich seit der Wende eine breitere Infrastruktur entwickelt, die auch Handel und Gewerbe ermöglicht. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 2 Prozent unter dem Durchschnitt von Magdeburg.
Sehenswürdigkeiten
Viele interessante Informationen zur langen Otterslebener Historie, den Traditionen und regionalen Besonderheiten liefert der Heimatverein Otterslebener Geschichte e. V. an der Magdeburger Straße. Um ein Beispiel zu nennen, ist hier die lange Tradition der Hausschlachtung in der Börderegion anzumerken, bei der frisch durch den Wolf gedrehtes Fleisch unter eigenen Rezepturen in einen Darm zum Braten oder Grillen verwendet wird. Die typische Otterslebener Schlope ist bis heute eine schmackhafte Delikatesse unter den Bratwürsten. Einige Reisende werden sich vermutlich über die vereinzelt nach vorhandenen Tafeln wundern, die an dem ein oder anderen Haus angebracht sind. Diese „Haustafeln“ erinnerten mal an Verluste durch Zerstörungen, mal verweisen sie auf den göttlichen Segen, der das Heim beschützen sollte oder bildeten heraldische Insignien ab. Ein sehenswertes Bauwerk ist der Wohnturm Benneckenbeck, der vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Im Amtsgarten, einer Parkanlage steht die 1893 erbaute Villa Böckelmann und ganz im Stil der Neogotik präsentiert sich die ebenfalls 1893 errichtete, beeindruckende Sankt-Maria-Hilf-Kirche. Wesentlich älter sind die Ursprünge der Sankt-Stephani-Kirche, die auf das Mittelalter zurückgehen.