Bist Du neugierig auf den Magdeburger Stadtteil Nordwest und möchtest das Stadtgebiet erkunden oder die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts besuchen? Dieser Artikel bietet einen kompakten Einblick in Nordwest – von den historischen Wurzeln über die Bevölkerung von Texas bis hin zu typischen Sehenswürdigkeiten, die das heutige Stadtbild prägen. Am Ende des Beitrags findest Du außerdem einen Link, um Nordwest virtuell zu entdecken.

Nordwest

Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ist reich an Kultur und Geschichte und birgt viele Facetten in ihren 40 verschiedenen Stadtteilen. Einer davon ist Nordwest, der sich nordwestlich der historischen Altstadt von Magdeburg erstreckt. Geprägt von einer Mischung aus urbanem Leben und der Verbundenheit zur Natur sowie einer bemerkenswerten Zahl an Kleingärten, bietet dieser Stadtteil heute eine einzigartige Atmosphäre mit einer aktiven Gemeinschaft.

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Lage

Magdeburg Nordwest
Westlich des Neustädter Friedhofs und des Magdeburger Rings liegt der Stadtteil Nordwest. Im Norden grenzt die Mittagstraße und der Florapark an das Neustädter Feld. Im Süden verlaufen die Straßenzüge „An der Steinkuhle“ sowie „Rennetal“ an der Grenze zu Stadtfeld Ost. Weiter im Osten trennt das Schienennetz für den Regionalverkehr die Neue Neustadt und am Magdeburger Ring teilt sich Nordwest eine rund 200 m lange gemeinsame Grenze mit der Altstadt von Magdeburg. Durchzogen vom Bachlauf der „Faulen Renne“ sowie der „Schrote“ beinhaltet das rund 2,7 Quadratkilometer umfassende Ortsgebiet zahlreiche Wohnsiedlungen und Kleingartenkolonien in unmittelbarer Nähe zum Stadtkern der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.

Der Stadtteil Nordwest ist in verschiedene Bezirke gegliedert, darunter: Junkerssiedlung, Schäferbrunnen, Steinkuhle und Lorenzweg.

Geschichte

Die Geschichte Nordwests reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück, als die einst landwirtschaftlich geprägte Fläche zu einer blühenden Siedlungsgemeinschaft wurde. In den 1930er-Jahren errichtete die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG ein großes Zweitwerk in der benachbarten Neuen Neustadt und schuf damit einen Bedarf an Wohnraum für die Belegschaft. Diese Entwicklung führte zur Entstehung der „Junkerssiedlung“, deren Straßen bis heute nach den Arbeitern des Unternehmens benannt sind.

Die bemerkenswerte Anzahl von 1621 Kleingärten in Nordwest hat ebenfalls historische Wurzeln. Die Planer der Hugo-Junkers-Siedlung sahen vor, dass die dort lebenden Familien, oft mit vielen Kindern, die Möglichkeit haben sollten, ihre Ernährung durch den Anbau von frischem Gemüse und Obst zu ergänzen. Aus diesem Grund wurden zahlreiche großzügige Kleingartenparzellen rund um die Siedlung angelegt, die bis heute die Grünflächen des Stadtteils prägen.

Die Bezeichnung „Texas“ für Nordwest entstand gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, als viele Flüchtlinge in diesem Stadtteil untergebracht wurden. Die schwierige Versorgungslage führte zu einer Zunahme von Diebstählen, die von den Einheimischen mit einer gewissen Selbstjustiz bekämpft wurden. Diese Ereignisse prägten das Bild des Viertels und führten zur Vergleich mit dem Wilden Westen, insbesondere dem Bundesstaat Texas.

Einwohner

In der Zeit der DDR galt Nordwest als eher verrucht, jedoch änderte sich dies nach der Wiedervereinigung Deutschlands. Ein neuer Bebauungsplan verhinderte den Bau von Hoch- und mehrgeschossigen Wohnhäusern und sorgte somit für eine hohe Lebensqualität im Stadtteil. Die günstige Lage in der Nähe des Stadtzentrums und des FLORA-Parks sowie die grüne Umgebung zogen viele Menschen an. Heute leben etwa 4.500 Menschen in Nordwest, wobei der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund unter dem Durchschnitt von Magdeburg liegt. Der Altersdurchschnitt ist mit 50,8 Jahren überdurchschnittlich hoch.

Sehenswürdigkeiten

Nordwest ist vor allem ein Wohnstandort mit einer Vielzahl von Kleingärten, jedoch gibt es auch einige bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten und Treffpunkte. Der einst berüchtigte Jugendklub „Max Lademann“, besser bekannt als „der Schuppen“, dient heute als Treffpunkt für Senioren und erinnert an vergangene Zeiten. Die Siedlergemeinschaft „Magdeburg-Nordwest e.V.“ kümmert sich seit 85 Jahren um die Belange der Bewohner und organisiert zahlreiche Veranstaltungen und Projekte. Die „Kiste“, eine typische Siedlergaststätte, ist dabei der Ort für Versammlungen und geselliges Beisammensein.

Besonders bekannt ist der Elbkinder-Chor der örtlichen Grundschule, der mit dem renommierten Kinderliedersänger Rolf Zuckowski zusammenarbeitet und weit über die Grenzen Nordwests hinaus bekannt ist. Neben verschiedenen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bietet der Stadtteil auch Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten und Freizeitgestaltung, wie zum Beispiel einen Minigolfplatz und eine Auswahl an Sportvereinen.

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