Guericke Zentrum

Das Otto-von-Guericke-Zentrum, das sich in der Lukasklause befindet, ist eine bedeutende kulturelle Einrichtung, die sich der Würdigung des Lebens und der Arbeit des berühmten Magdeburger Naturwissenschaftlers und Bürgermeisters Otto von Guericke widmet.

Das Guericke-Zentrum verfügt über eine Dauerausstellung, die sich über zwei Etagen erstreckt und das Leben und Werk Guerickes ins Zentrum rückt. Diese präsentiert funktionstüchtige Nachbauten von Guerickes wissenschaftlichen Gerätschaften und Versuchen, ergänzt durch moderne Experimentieranordnungen. Darüber hinaus bietet das Zentrum regelmäßige Führungen durch die Ausstellung und Vorführungen von Experimenten an, was es zu einem dynamischen und interaktiven Lernort macht.

Neben dem Museum beherbergt das Guericke-Zentrum auch das Schülerlabor Guerickianum, den historischen Saal, einen modernen Vortragsraum mit Vestibül und einen idyllischen Garten. Es dient außerdem als Ort für kulturelle Veranstaltungen und hat eine Anlegestelle für Sportboote am nahegelegenen Elbufer, was es zu einem attraktiven Anziehungspunkt für Besucher macht. So bildet das Guericke-Zentrum einen Knotenpunkt, an dem Geschichte, Wissenschaft und Kultur im Stadtkern der Ottostadt aufeinandertreffen.

Das Guericke-Zentrum wird übrigens auch als Außenstelle des Standesamts genutzt, wodurch es für Paare möglich ist, sich in den historischen Räumen trauen zu lassen.

Lukasklause

Die Lukasklause selbst, ein spätgotischer Wehrturm aus dem Mittelalter, liegt eingebettet zwischen Schleinufer und dem westlichen Elbufer auf einer kleinen Anhöhe im Nordosten der Altstadt. Der Wehrturm ist Teil des besterhaltenen Abschnitts der Magdeburger Stadtmauer und bietet mit seiner Geschichte einen stimmungsvollen Rahmen für das Museum.

Die Lukasklause selbst spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt. Nach der Zerstörung durch kaiserliche Truppen im Jahr 1631, leitete Guericke, der zu dieser Zeit als Ingenieur im Dienst der Schweden stand, den Wiederaufbau der Festungsanlagen. Heute steht die Lukasklause im Eigentum der Stadt Magdeburg und wird von der 1991 gegründeten Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. betrieben.

Bilder

Die Lukasklause in Magdeburg, ein historisches Juwel, zeichnet eine vielschichtige Geschichte auf, die bis ins Jahr 1236 zurückreicht. In diesem Jahr schenkte Erzbischof Wilbrand von Käfernburg der Stadt zwei Morgen Land, um die Stadtmauer im Nordosten zu vollenden. Es wird vermutet, dass dieses Gebiet die aktuelle Position der Lukasklause oder zumindest ihre nähere Umgebung umfasst. Wahrscheinlich während der Stadtvergrößerung unter Erzbischof Albrecht I. von Käfernburg (1205 bis 1232), oder zumindest in der Folgezeit, wurde der Wehrturm errichtet, der die nordöstliche Ecke der Stadtmauer schützte.

Die stadtgeschichtliche Literatur datiert die erste urkundliche Erwähnung des Turms als Welscher Turm auf das Jahr 1279. Andere Quellen legen nahe, dass diese Erwähnung sich auf einen anderen Turm bezieht und verweisen auf das Jahr 1440 als erste Erwähnung. Die Bedeutung des Namens Welsch bleibt jedoch unklar. Es gibt Theorien, dass der Turm von einem lombardischen oder italienischen Baumeister erbaut wurde oder dass der Name vom mittelniederdeutschen Wort für Kampf, Wal, abstammt, was auf einen kriegerischen Ursprung des Baus hindeutet. Eine andere Theorie verbindet den Namen mit dem Begriff „vals“, der Fälscher oder Betrüger bedeutet, was auf eine mögliche Nutzung als Schuldturm hindeutet.

Als integraler Bestandteil der Stadtbefestigung wurde der Turm häufig modernisiert. Im Jahr 1450 wird von Schießscharten berichtet, die an der zur Elbe gerichteten Ostseite und an der Südseite des Turms hinzugefügt wurden. Im Jahr 1536 wurden die Befestigungen rund um den Turm bedeutend ausgebaut, einschließlich der Errichtung einer Schanze namens Neues Werk, in die der Turm eingebunden wurde. Trotz dieses Ausbaus konnte der Turm die Stadt während der Erstürmung und Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 nicht schützen und wurde dabei teilweise zerstört.

Nachdem Magdeburg 1633 von den Schweden besetzt worden war, wurde der Turm notdürftig wieder aufgebaut. Im Jahr 1680 wurde die Anlage zur Bastion Preußen umgebaut und der Turm, nun als Turm Preußen bekannt, wurde in die Ostseite der Bastion integriert und war Teil der Festung Magdeburg.

Ende des 19. Jahrhunderts endete die militärische Nutzung des Turms, und im Jahr 1900 wurde er an den 1892 gegründeten Künstlerverein St. Lukas e.V. verkauft. In den folgenden Jahren wurde der Turm umfangreich umgebaut und an der Südseite ein rechteckiger Anbau hinzugefügt. Nach Fertigstellung des Umbaus wurde der Turm dem Heiligen Lukas, dem Schutzpatron der Maler, geweiht und erhielt den Namen Lukasturm oder Lukasklause.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm von der NSDAP genutzt. Nach dem Krieg diente die Lukasklause einer Vielzahl von Zwecken, darunter ein Kindergarten und eine Station Junge Techniker. Ab 1983 wurde die Lukasklause als Museum genutzt und beherbergte unterschiedliche Ausstellungen. Heute ist die Lukasklause ein lebendiges Denkmal der Geschichte, das die Vergangenheit Magdeburgs würdigt und gleichzeitig eine aktive Rolle in der Gegenwart spielt.

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