Der Landtag Sachsen-Anhalt ist das Landesparlament des Bundeslandes und hat seinen Sitz in Magdeburg. Mit 87 gewählten Abgeordneten, die für fünf Jahre im Rahmen allgemeiner Wahlen bestimmt werden, ist er für die Gesetzgebung und Kontrolle der Landesregierung zuständig. Zu seinen Hauptaufgaben zählen die Verabschiedung von Gesetzen und die Haushaltsplanung.
Der historische Gebäudekomplex des Landtages, aus ehemals 4 benachbarten Gebäuden, befindet sich am Domplatz von Magdeburg. Das bürgerlich-barocke Regierungsgebäude inmitten der Altstadt ist seit 1991 der Hauptsitz von Präsidenten, Parlamenten und dem Ältestenrat Sachsen-Anhalts. Ursprünglich in den 1720er Jahren erbaut, wurde das Bauwerk in den 1990er Jahren für die Nutzung als Parlamentssitz umgebaut. Eine Besonderheit des Landtagsgebäudes ist das Bürgerfoyer, wo regelmäßig Ausstellungen stattfinden.
Als wichtiges demokratisches Organ spiegelt der Landtag die politische Vielfalt Sachsen-Anhalts wider und gestaltet aktiv das öffentliche Leben des Bundeslandes mit. Seine Arbeit trägt zur demokratischen Legitimation der Landesregierung bei und ermöglicht den Abgeordneten, politische Themen zu diskutieren und Gesetze einzubringen.
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Geschichte des Landtags von Sachsen-Anhalt
18.–20. Jahrhundert: Die Anfänge
Die Geschichte des Landtags Sachsen-Anhalt beginnt in den 1720er Jahren mit dem Bau der Gebäude am Domplatz 7-9. Domplatz 7 war das Wohnhaus des Weinhändlers Johann Christian Winneberg, während Domplatz 8 ein Mietshaus und Domplatz 9 das Wohnhaus des preußischen Festungsbaumeisters Cornelius von Walrave war. Domplatz 9 diente von 1834 bis 1905 verschiedenen Gerichtsinstanzen und wurde 1911 im Barockstil umgebaut. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Ensemble von 1953 bis 1956 wiederhergestellt und beherbergte bis 1990 die Fachschule für Wasserwirtschaft Magdeburg.
Seit 1990: Der neue Landtag
Die konstituierende Sitzung des neuen Landtags fand am 28. Oktober 1990 in Dessau statt, wo die Abgeordneten über die Hauptstadtfrage entschieden. Mit 57 zu 49 Stimmen fiel die Wahl auf Magdeburg. Das Landtagsgebäude am Domplatz 6-7 wurde am 12. November 1990 offiziell übergeben. Nach einer ersten Instandsetzung tagte der Landtag am 17. Januar 1991 in seiner neuen Heimat.
Bau-Historie und Kunst
Trotz der Zerstörungen sind in den Gebäuden am Domplatz historische Elemente erhalten geblieben, darunter die barocke Fassadenfront und die Holztreppenanlage. Kunsthistorische Zeugnisse aus der DDR-Zeit, wie Beton-Glas-Bilder und ein Fliesenwandbild, erinnern an die Geschichte des Landes und seiner politischen Entwicklung.
Gegenwart: Modernisierung
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde das Landtagsgebäude umfassend modernisiert, wobei 44,89 Millionen Euro investiert wurden. Die neue Architektur kombiniert funktionale Bauhaus-Elemente mit der klassischen Fassade und sorgt für Barrierefreiheit.
Architektur-Auszeichnung
Die Herausforderung der Plenarsaal-Gestaltung führte zu einer innovativen Lösung mit einer geschwungenen Glasfront, die 1998 mit dem Architekturpreis von Sachsen-Anhalt ausgezeichnet wurde. Dieses Design vereint Tradition und Moderne und macht den Landtag zu einem besonderen Ort der politischen Geschichte.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Landtags von Sachsen-Anhalt
- Domplatz
- Magdeburger Dom
- Kunstmuseum Magdeburg
- Grüne Zitadelle
- Elbpromenade am Fürstenwall
- Bastion Cleve
- Mittelalterliches Stadttor
- Sterntor
- Garten der Möllenvogtei
- Wehrturm Kiek in de Köken
- Domfelsen
- Fürstenwallpark
- Fürstenwallsteg
- St. Sebastian Kathedrale
- Faunenbrunnen
- Stromelbe