Inmitten der Altstadt von Magdeburg, zwischen Domplatz und Breiten Weg, befindet sich ein optisches Highlight der Ottostadt: Die Grüne Zitadelle. Unübersehbar reiht sich das farbenfrohe Bauwerk in die barocken und modernen Fassaden der Magdeburger Altstadt am Breiten Weg.

Das Hundertwasserhaus

Die Grüne Zitadelle ist das letzte Projekt des bekannten österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser und wurde fünf Jahre nach seinem Tod und einigen kontroversen Debatten im Jahre 2005 eröffnet. Diverse Läden und gastronomische Einrichtungen, ein Hotel und ein Theater dürfen Besucher nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in diesem ganz besonders farbenfrohen Traumhaus auch 55 Wohnungen befinden. Die Bewohner freuen sich, wenn Besucher sich die Zeit nehmen, um die vielen kleinen Details ihres bewohnten Kunstwerks zu entdecken oder dabei bemerken, dass kein Fenster einem anderen gleicht. Die komplette Fassade und der Wuchs von Bäumen und Pflanzen sind ein gewolltes Stilelement Hundertwassers, dem es wichtig war, das „Gefühl des zeitlosen Alterns“ in seinen Werken sichtbar zu machen.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Grünen Zitadelle:

Die Grüne Zitadelle ist ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Gebäude in der Altstadt von Magdeburg. Fertiggestellt wurde es im Jahr 2005. Es handelt sich dabei um das letzte Projekt, an dem Hundertwasser vor seinem Tod gearbeitet hat. Mit der Hundertwasserschule in der Lutherstadt Wittenberg hat er ein weiteres Gebäude in Sachsen-Anhalt künstlerisch gestaltet.

Das Haus befindet sich in der Innenstadt in unmittelbarer Nähe des Domplatzes und des Landtages; der Bau war umstritten. Beteiligt waren die im Eigentum des Bistums stehende Gero AG als Bauherr und die MBN Montage-Bau GmbH, Magdeburg, als Generalunternehmer. Die künstlerische Oberleitung oblag der von Hundertwasser gegründeten Gruener Janura AG, Wien, vertreten durch den Nachlassverwalter Joram Harel und den Architekten Heinz M.Springmann. Die Kosten beliefen sich auf etwa 27 Millionen Euro.

Geschichte

Am Ort der heutigen Grünen Zitadelle stand bis zum Abriss 1959 die Nikolaikirche. Diese wurde nach der Profanierung 1810 als Zeughaus genutzt. In den 1970er Jahren folgte auf der Brachfläche (nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg) ein Wohnhaus im Plattenbau. Rolf Opitz, der damalige Vorsitzende der Wohnungsbaugenossenschaft Stadt Magdeburg von 1954, hatte 1995 die Idee, bei Hundertwasser anzufragen. Er schlug vor, das Plattenbauhaus im Hundertwasser-Stil umzugestalten, was dem Künstler schon bei anderen Gebäuden gelungen war. Hundertwasser erklärte sich bereit, jedoch wurde später wegen des größeren Gestaltungsspielraums ein Neubau errichtet. Die Planung erfolgte durch die Architekten Peter Pelikan (Entwurf) und Heinz M. Springmann (Ausführung).

Nutzung

Im Erdgeschoss befinden sich mehrere Läden, ein Café und ein Restaurant. Unter anderem steht hier in der „Information in der Grünen Zitadelle“ auch das originale Baumodell. Im Gebäude befindet sich das Theater, ein ART-Hotel und die Kindertagesstätte „FriedensReich“. In den oberen Etagen des Hauses befinden sich 55 Wohnungen sowie Praxen und Büros.

Besonderheiten

  • Die Grüne Zitadelle umschließt zwei Innenhöfe, im größeren gibt es einen Springbrunnen.
  • Aus keinem der Fenster sieht man zwei Fenster mit der gleichen Form.
  • Der Name des Hauses hat seine Grundlage im grasbewachsenen Dach. Zudem befindet sich eine große Anzahl Bäume auf, im und am Gebäude. Einige wurden auf dem Dach gepflanzt, und andere wurzeln an den Außenwänden der Wohnungen. Diese „Baummieter“ befinden sich in der Obhut des jeweiligen Mieters und werden von diesem gepflegt.
  • Nach der Fertigstellung soll in den äußeren Zustand des Hauses möglichst nicht mehr eingegriffen werden. Durch das Wachsen der Bäume und das Verblassen der Außenfarbe soll es sich verändern und das Gefühl des Alternseines Bauwerks vermitteln.
  • Die Mieter haben das Fensterrecht, sie dürfen – soweit Arm und Pinsel reichen – die Fassade um ihre Fenster herum gestalten.
  • In verschiedene Geländer des Gebäudes sind symbolisch einige der Werkzeuge eingearbeitet, mit denen die Handwerker tatsächlich gearbeitet haben.

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