Möchtest Du mehr über den Stadtteil Salbke erfahren, den einzigartigen Vorort von Magdeburg besuchen oder die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts näher kennenlernen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte, die Bewohner und die Sehenswürdigkeiten dieses vielfältigen Stadtteils. Der untenstehende Link ermöglicht es Dir außerdem, den Ort Salbke virtuell zu erkunden.

Salbke

Salbke ist einer von 40 besonderen Stadtteilen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Einst unter dem Namen Saltbeke bekannt, ist der Stadtteil von einer Geschichte geprägt, die bis in die Altsteinzeit zurückreicht. Heute präsentiert sich Salbke als lebendiger Wohnort mit einer Mischung aus historischen Gebäuden, modernen Wohnkomplexen und brach liegenden Arealen.

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Lage

Magdeburg Salbke
Im Süden der Ottostadt, am Ufer der Elbe, liegt das Stadtteilgebiet von Salbke. Beginnend von der im Norden verlaufenden Friedrich-List-Straße und den Salbker Seen im Stadtteil Fermersleben reicht das etwa 7,7 Quadratmeter große Areal bis kurz vor den Bahnhof Magdeburg-Ost und die Sohlener Straße trennt das Stadtgebiet von Westerhüsen. Im Osten fliesst die Elbe und am gegenüberliegenden Ufer kann man die Wälder von Kreuzhorst sehen. Im Westen grenzt der Ort an Beyendorf und Hopfengarten.

Der Stadtteil Salbke ist in verschiedene Bezirke gegliedert, darunter: Alt Salbke, Unterhorstweg, Gewerbegebiet Salbke, Lüttgen Salbke, Friedrich-List-Straße, Am Spionskopf, Fahlberg-List, Sohlener Berge.

Geschichte

Salbke liegt im Herzen des Magdeburger Raums und ist eine der ältesten Siedlungsstätten in dieser Region. Von prähistorischen Funden bis zur industriellen Blütezeit und den Herausforderungen der Moderne – die Geschichte von Salbke ist geprägt von Wandel und Entwicklung.

Prähistorische Funde und erste Erwähnungen

Die Geschichte von Salbke reicht weit zurück, bis in die Altsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren. Der Kiesabbau entlang der Elbe im letzten Jahrhundert förderte zahlreiche archäologische Funde zutage, darunter eine bedeutende Spiralplattenfibel aus der Bronzezeit, die auf eine frühe Besiedlung und möglicherweise eine heilige Opferstätte hinweist. Die Bezeichnung „Saltbeke“ taucht erstmals in den „Corveyer Traditionen“ aus den Jahren 826 bis 853 auf und wird mit dem angelsächsischen Wort „salu“ für dunkel oder schwärzlich in Verbindung gebracht, was vermutlich auf die Farbe des Sülze-Flusses hinweist.

Klosterhof und mittelalterliche Blütezeit

Im frühen Mittelalter war Salbke ein ertragreicher Ort mit einem bedeutenden Grundbesitz, der verschiedene Klöster und Stifte unterstützte. Die Kirche, die dem Magdeburger Bischof Thietmar geweiht wurde, und die Straße Thieberg zeugen von der Bedeutung Salbkes als Gerichts- und Handelsort im Mittelalter. Während des Schmalkaldischen Kriegs im 16. Jahrhundert erlitt Salbke teilweise Zerstörungen, doch dies konnte den Aufschwung des Dorfes nicht aufhalten.

Industrialisierung und Wandel im 19. und 20. Jahrhundert

Mit der preußischen Gebietsreform von 1815 und der Errichtung einer Eisenbahnhauptwerkstatt im 19. Jahrhundert erlebte Salbke einen industriellen Aufschwung. Die Einwohnerzahl stieg schnell an, neue Wohngebiete wurden erschlossen, und die Eisenbahnwerkstatt entwickelte sich zu einem der größten Industriebetriebe der Region. Die Bombenangriffe auf Magdeburg während des Zweiten Weltkriegs hinterließen auch in Salbke ihre Spuren, doch das Dorf erholte sich und florierte bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Herausforderungen der Moderne

Mit dem Niedergang der Industrie im späten 20. Jahrhundert und der Verlagerung des Reichsbahnausbesserungswerks im Jahr 2000 nach Rothensee stand Salbke vor neuen Herausforderungen. Die Abwanderung der Einwohner und der Leerstand von Wohnungen prägten das Bild des Stadtteils um die Jahrtausendwende. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Geschichte von Salbke ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte des Magdeburger Raums.

Salbke, einst ein bedeutender Ort mit einer reichen Vergangenheit, hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewandelt und angepasst. Heute ist es ein lebendiger Stadtteil, der sich mit Stolz seiner Geschichte und seiner Zukunft stellt.

Einwohner

Nach dem Zweiten Weltkrieg und während der DDR-Zeit erlebte Salbke eine Phase des Wohnungsausbaus, besonders entlang der Bahnstrecke, die eine stetig wachsende Infrastruktur mit sich brachte. Heute zählt der Stadtteil etwa 4.533 Einwohner mit einem Durchschnittsalter von 46,2 Jahren. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt hier bei 12,1 Prozent.

Sehenswürdigkeiten

In Salbke finden sich einige touristische Ziele und Attraktionen. Neben Industriebauwerken stechen auch Wohngebäude aus der Wilhelminischen Epoche wie das Kupitzsche oder Friedrichsche Haus sowie das von Johannes Göderitz entworfene Gröninger Bad hervor. Elbe und Fährverbindung, die landschaftlich wunderschönen Abschnitte an der Aussichtsplattform Spionskopf oder den Sohlener Bergen, aber auch einige Angebote zur Freizeitgestaltung sprechen durchaus für einen Besuch.

Bereits aus der Ferne ist das Wahrzeichen Salbkes zu sehen: der Wasserturm. Erbaut im Jahr 1893 diente er der königlichen Eisenbahndirektion Kiel als Versorgungspunkt. In unmittelbarer Nachbarschaft lag das Reichsbahnausbesserungswerk, von dem Teilbereiche, darunter die imposante Innenarchitektur heute unter Denkmalschutz stehen. Die Bahnarbeiter wohnten in der zwischen den Jahren 1904 und 1913 entstandenen Siedlung Freundschaftsweg, die heute ebenfalls geschütztes Kulturgut ist. Weitere sehenswerte Relikte aus der Zeit der Industrialisierung sind die Betriebsstätte Fahlberg-List und die Maschinenfabrik Wolf AG Buckau, die aus der im Jahr 1838 gegründeten Werft hervorging. Innerhalb des sich auf dem Betriebsgelände befindlichen Kantinengebäudes befindet sich das bekannte Glasbild „Die sieben Künste“ des Magdeburger Künstlers Walter Bischof. Vom ehemaligen Klostergut sind nur noch Fragmente erhalten und am Rande des alten Ortskerns steht die 1867 im neugotischen Stil erbaute St. Gertrud-Kirche mit einer mehrseitigen Apsis, dem Backsteinsaal und dem Taubenturm. An der Holsteiner Straße befindet sich eine Gedenkstelle für Zwangsarbeiter, die während der nationalsozialistischen Diktatur unendliches Leid erfahren mussten.

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