Du möchtest mehr über den Magdeburger Stadtteil Stadtfeld West erfahren, nach Magdeburg reisen, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts kennenlernen oder das Stadtviertel besuchen? Hier findest Du einen kompakten Überblick mit interessanten Informationen über das Stadtgebiet Stadtfeld West und einen Link, um den Ort in der virtuellen Welt zu erleben.
Magdeburg Stadtfeld West
Geografische Lage
Westlich von Stadtfeld Ost erstreckt sich das Gebiet von Stadtfeld West bis nach Diesdorf an den Diesdorfer Grasweg und den Kümmelsberg. Bildet im Norden die Bundesstraße 1 die Begrenzung nach Neu Olvenstedt, so wird der Übergang zum südlich gelegenen Stadtteil Sudenburg durch das Schienennetz der Bahn und dem Westfriedhof gebildet. Das etwa 4,8 Quadratkilometer große Gebiet wird mittig in West-Ost-Richtung vom Gewässerlauf der Schrote durchzogen.Historische Merkmale
Die geschichtlichen Besiedlungsspuren des Gebietes reichen zurück bis in das Mittelalter, wo der Bereich um den Harsdorfer Platz bis zum heute im Süden Lindenweilers gelegenen Dorf Harsdorf erstmals Erwähnung fand. Einstiger Besitzer war das karolingische Kloster Corvey im nordrhein-westfälischen Höxter. Im Zuge der Reformation und des Schmalkaldischen Krieges wurden Mitte des 16. Jahrhunderts die letzten Siedlungen in dieser Region aufgegeben und lagen brach. Als Vorland der Festungsanlage Magdeburg unterlagen die heute geteilten Stadtfelder Gebiete den baulichen Beschränkungen der so bezeichneten Rayongesetze. Im westlichen Stadtfeld begann eine städtische Bautätigkeit deshalb erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Der vom Architekten Bruno Taut entworfene Magdeburger Stadtentwicklungsplan zeichnete dafür verantwortlich, dass die Hermann-Beims-Siedlung im Süden der Großen Diesdorfer Straße im Jahr 1929 als erstes Projekt vollendet wurde. Die 2.000 Wohneinheiten umfassende Siedlung gilt noch heute als klassisches Beispiel für den sozialen Wohnungsbau.
Demografische Veränderung
Die Entwicklung von Stadtfeld West war beständig darauf ausgerichtet, Wohnraum zu schaffen. Mit der Entstehung der ersten Siedlungen und der später errichteten mehrgeschossigen Bauweise zur Zeit der DDR ging die Entstehung notwendiger Infrastruktur einher. Neben Schrebergärten, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen, einer ausgewogenen Grundversorgung sowie der Anbindung an die Stadtbahn ist Stadtfeld West zu einem typischen Vorstadt-Wohnort gewachsen, in dem heute bei einem Altersdurchschnitt von 49,3 Jahren etwa 14.700 Menschen leben.
Beliebte Sehenswürdigkeiten
Im Stadtteil gibt es einige Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu erwähnen, wie etwa die unter Denkmalschutz stehende Hermann-Beims-Siedlung im Stil des „Neuen Bauens“. An der Harsdorfer Straße stehen die Rathke-Villa aus dem Jahr 1897 und ein weiterer zweigeschossiger Villenbau im Stile des Historismus. Die im Jahr 1913 fertiggestellte Encke-Kaserne ist heute ein Wohngebäude und das Kinderhaus an der Flechtinger Straße, erbaut im Jahr 1931, ist ein weiteres Beispiel für die moderne Architektur in der Weimarer Republik. Im Stadtteilgebiet liegt das 62,5 Hektar umfassende Areal des Westfriedhofs, dessen Eingangsportal und Pavillon zu den geschützten Baudenkmälern zählen. An der Großen Diesdorfer Straße liegt die kommunale Schwimmhalle mit einem 8-Bahnen-Becken, Sauna- und Ruhebereich. Das katholische Krankenhaus St. Marienstift wurde 1906 im Stil der Neogotik erbaut und ist noch heute in Betrieb. Neben zahlreichen Bildungseinrichtungen, Vereinen und Freizeitangeboten organisiert die Vereinigung „Bürger für Stadtfeld“, Diskussionsforen oder Veranstaltungen und informiert über wichtige Belange im Stadtteil.
Stadtfeld West ist ein klassisches Wohnviertel mit verankerten Strukturen und einer guten Grundversorgung. Aus touristischer Sicht hat das Gebiet eher weniger Höhepunkte zu bieten und ist im Magdeburger Gesamtspektrum bei einem Besuch eher zu vernachlässigen. Mit einigen Gewerbeflächen, Einzelhandelsgeschäften, Restaurants, Bars und Cafés sowie zahlreichen Spielplätzen und lokal ausgerichteten Angeboten ist die Ausrichtung des Stadtteils als vorstädtisches Wohngebiet deutlich erkennbar und bei Anwohnern des Stadtteils geschätzt.