Du möchtest mehr über den Stadtteil Lemsdorf erfahren, das Stadtgebiet erkunden oder Magdeburg besuchen? In diesem Artikel geben wir einen kompakten Überblick über Lemsdorf, mit seinen historischen Ursprüngen, den demografischen Merkmalen der Bewohner und typischen Sehenswürdigkeiten, die dem Stadtteil seinen besonderen Charakter verleihen. Am Ende des Artikels findest Du außerdem einen Link, um Lemsdorf virtuell zu erleben.
Lemsdorf
Im Südwesten der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt befindet sich, eingebettet auf einer Fläche von 1,3257 km², der idyllische Stadtteil Lemsdorf. Damit zählt das Stadtgebiet zu einem der kleinsten von 40 Stadtteilen und wird durch schmale Gassen, Wohn- und Gartenanlagen, sowie einem dörflichen Charme als Vorort von Magdeburg geprägt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte, demografischen Merkmale und die Sehenswürdigkeiten von Lemsdorf.
Lage
Lemsdorf ist nach dem Stadtteil Kannenstieg der zweitkleinste der vierzig Stadtteile Magdeburgs. Er liegt im Südwesten und schmiegt sich an die Hängels- und Junkerberge. Diese Hügel sind zwischen 60 und 70 Meter hoch. Der Magdeburger Ring bildet an der Bundesstraße 71 im Wesentlichen die Grenze nach Osten, wo sich der Stadtteil Reform anschließt. Der Bach Klinke begrenzt Lemsdorf sowohl im Süden als auch im Westen vom Stadtteil Ottersleben. Entlang der nördlichen Grenze von Lemsdorf verlaufen die beiden Stadtgebiete Sudenburg und Leipziger Straße.
Der Stadtteil Lemsdorf ist in verschiedene Bezirke gegliedert, darunter: Alt Lemsdorf, Kleiner Harz, Goslarer Straße und Ballenstedter Straße.
Geschichte
Der Ort Lemsdorf hat eine lange Geschichte die bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Der Name „Liemuntestorf“ leitet sich wohl vom altsächsischen Personennamen Liamund ab. Urkundlich erstmals 937 als „Liemuntestorf“ erwähnt, wurde der Ort dem Magdeburger Moritzkloster zugewiesen. Landwirtschaftlich geprägt und abseits wichtiger Handelswege, entwickelte sich Lemsdorf langsam. Pestepidemien und Kriege, wie der Dreißigjährige Krieg, prägten die Geschichte des Ortes, insbesondere im Mittelalter und der Neuzeit. Abseits der üblichen Handelswege gelegen, entwickelte sich Lemsdorf über die Jahrhunderte daher etwas langsamer, bis der Ort schließlich im 19. Jahrhundert von der Festung Magdeburg und später von der Stadtentwicklung stärker beeinflusst wurde.
Im 19. Jahrhundert, nach der Aufhebung der Festungseinschränkungen, wuchs die Einwohnerzahl rapide, und 1910 wurde Lemsdorf in Magdeburg eingemeindet. Die Landwirtschaft verlor an Bedeutung, stattdessen entstanden mehrstöckige Mietshäuser. Während des Zweiten Weltkriegs entstand ein Kriegsgefangenenlager in Lemsdorf.
Nach dem Krieg erlebte Lemsdorf einen Wohnungsbau für Arbeitslose und einen weiteren Boom durch die GAGFAH-Siedlung. In den 1990er Jahren verlor der Ort einige historische Gebäude, und heute prägt eine typische Vorortsiedlung das Bild. Die evangelische St.-Sebastian-Kirche, die Köhne-Villa und das Fort Ila sind markante architektonische Highlights. Trotz einiger Veränderungen bewahrt Lemsdorf seinen Charme und erzählt eine reiche Geschichte von der ländlichen Vergangenheit bis zur Integration in die städtische Entwicklung Magdeburgs.
Einwohner
Heute leben etwa 2191 Menschen in Lemsdorf, wobei der Altersdurchschnitt 47,2 Jahren beträgt und damit etwas über dem Durchschnitt der Ottostadt liegt. Der Anteil der hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund liegt mit 6 Prozent der Bevölkerung unter dem Durchschnitt von Magdeburg. Die Wohnsituation ist geprägt von einer typischen Vorortsiedlung mit mehrgeschossigen Häusern, insbesondere im Norden von Lemsdorf, sowie Einfamilienhäusern, überdurchschnittlich vielen Gärten und landwirtschaftlichen Flächen im Süden des Stadtteils.
Sehenswürdigkeiten
Die unter Denkmalschutz stehende St. Sebastian-Kirche ist das bekannteste Wahrzeichen im Stadtgebiet von Lemsdorf. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neoromantik erbaut und ist zentral gelegen. Sehr auffallend ist auch die Köhne-Villa, die von Gutsbesitzer Köhne im Gründerzeit-Stil erbaut wurde. Gelbe Ziegel bilden die Fassade. Besondere Giebel, Säulen, Überdachungen und ein kleiner Park zieren dieses spezielle Gebäude. Fort Ila gehörte zur Festung Magdeburg und diente als Pulverlager. Heute ist es teilweise mit Kleingartenanlagen überdeckt.
Ein Wasserspielplatz und die Sporthalle Bodestraße sowie verschiedene Kleingartenanlagen dienen Bewohnern zur Erholung. Die Gastronomie sowie das Angebot an Bars und Kneipen sind für einen Vorort gut ausgebaut.