Der Magdeburger Dom ist das herausragende Wahrzeichen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts und ein bedeutendes historisches Erbe der Ottostadt. Als lebendiges Symbol für Geschichte, Kultur, Kunst und Glauben verkörpert er die reiche Vergangenheit und die geistige Bedeutung der Region.

Als erste gotische Kathedrale auf deutschem Boden und Grabstätte von Kaiser Otto dem Großen und seiner Gemahlin Editha zählt der Magdeburger Dom zu den wichtigsten Meisterwerken mittelalterlicher Architektur. Das imposante Bauwerk im Herzen der Altstadt erzählt eine Geschichte, die tief mit der Historie Magdeburgs verwurzelt ist – von ihren Ursprüngen als Kloster im frühen Mittelalter über die Errichtung der ersten gotischen Kathedrale bis hin zur Vollendung des eindrucksvollen Sakralbaus im späten Mittelalter.

Video vom Magdeburger Dom

Heute fungiert die Kathedrale als Bischofskirche der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands und wird als Gottesdienst- und Veranstaltungsort genutzt, in dem regelmäßig religiöse Zeremonien, Konzerte und kulturelle Events stattfinden. Mit ihrer majestätischen Präsenz und ihren charakteristischen Türmen zieht die tausendjährige Kathedrale mit dem offiziellen Namen „Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina“ Besucher aus aller Welt an und gilt für die Magdeburger als Symbol ihrer Heimat. Mit liebevoller Verbundenheit sagen sie hier: „Home is, where the dome is“

Warum der Magdeburger Dom ein Must-See ist

  • Einzigartige Architektur: Mit seiner beeindruckenden 104 Meter hohen Doppelturmfassade prägt der Dom die Skyline der Magdeburger Altstadt.
  • Geschichtsträchtiger Ort: Hier begegnen sich Mittelalter, Reformation und moderne Geschichte.
  • Kulturelles Zentrum: Neben Gottesdiensten finden hier Konzerte, Führungen und kulturelle Events statt.

Wussten Sie schon? Der Magdeburger Dom ist die älteste gotische Kathedrale Deutschlands und wurde in einer Bauzeit von 311 Jahren vollendet!

Bilder vom Magdeburger Dom

Dom zu Magdeburg und Domgarten

Geschichte des Magdeburger Doms

Die Ursprünge des Doms reichen zurück bis ins Jahr 937, als König Otto I. ein Benediktinerkloster zu Ehren des Heiligen Mauritius gründete. Später wurde das Kloster zur Basilika ausgebaut und 968 zum Sitz des neu gegründeten Erzbistums Magdeburg erhoben. Der heutige gotische Dom entstand ab 1209, nachdem der Vorgängerbau durch einen Stadtbrand zerstört wurde. Unter Verwendung von Steinen und Säulen des alten Doms wurde ein Bauwerk geschaffen, das als erstes Beispiel der französischen Kathedralgotik in Deutschland gilt.

Nach über 300 Jahren Bauzeit wurde der Dom im Jahr 1520 fertiggestellt. Während seiner wechselvollen Geschichte überstand er Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg und wurde mehrfach restauriert. Heute ist der Dom nicht nur ein Ort religiöser Zeremonien, sondern auch ein bedeutender Veranstaltungsort und Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.

Jahr Historische Events
937 König Otto I. gründete an der Stelle des heutigen Doms ein Benediktinerkloster zu Ehren des Heiligen Mauritius. Aus diesem Anlass feiert die Domgemeinde bis heute jährlich um den 22. September in ökumenischem Rahmen das Mauritiusfest.
946 Editha, die Gemahlin von König Otto I., stirbt und wird in der Kirche des Mauritiusklosters beigesetzt.
ab 955 Als Zeichen seiner politischen Macht beginnt König Otto der Große nach der siegreichen Schlacht auf dem Lechfeld mit dem Ausbau der Klosterkirche zu einer Basilika, die 968 zum Sitz des neu gegründeten Erzbistums Magdeburg erhoben wird. Zahlreiche Kostbarkeiten werden von Italien nach Magdeburg in den neuen Sakralbau gebracht.
973 Kaiser Otto I. stirbt in Memleben, seine Gebeine werden im ersten Dom an der Seite Edithas beigesetzt.
1188 Wichmann von Seeburg, 1152 zum Erzbischof von Magdeburg ernannt, privilegiert das „Magdeburger Recht“.
1207 Der ottonische Dom wird bei einem Stadtbrand schwer beschädigt.
1209 Erzbischof Albrecht Il. von Kefernburg lässt die Ruinen abreißen und einen neuen Dom an der Stelle des alten Doms errichten. Vorhandene Steine und Säulen des alten Doms werden integriert. Das Bauwerk gilt als erstes Beispiel französischer Kathedralgotik in Deutschland. Der Grundriss zeigt eine dreischiffige, kreuzförmige Basilika mit zweistöckigem Chorumgang und Kapellenkranz von beeindruckenden Ausmaßen. Kunsthistorisch betrachtet ist der Chor der wertvollste Teil des Magdeburger Doms, geprägt durch den Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik.
1221 Nachdem der Bau bereits einige Jahre gedauert hatte, wurde die romanische Kirche geweiht, obwohl der Bau noch nicht abgeschlossen war.
1275-1363 Der Bau des Doms wurde im gotischen Stil fortgesetzt. Neue Baumeister wurden engagiert und die Arbeiten schritten voran. In dieser Zeit erhielt der Dom seine charakteristische Doppelturmfassade.
1363 Nach über 150 Jahren Bauzeit wurde der Magdeburger Dom schließlich geweiht. Er wurde dem heiligen Mauritius und der heiligen Katharina gewidmet.
1520 Mit der Vollendung des Magdeburger Domes nach 311 Jahren Bauzeit steht hier der einzige gotische Sakralbau Deutschlands, der noch in der gotischen Epoche beendet wird.
1545 Den Domherren wird im Zuge der Reformation untersagt, katholisch zu predigen. Der Dom bleibt deshalb von 1547-1567 geschlossen. 1567 wird zum ersten Mal der Gottesdienst nach lutherischer Ordnung gefeiert. Während der Reformation wurde der Magdeburger Dom zu einem Zentrum der lutherischen Bewegung. Die lutherische Lehre fand hier eine starke Anhängerschaft. Martin Luther selbst predigte mehrmals im Dom.
1550 Neugestaltung des Domchors im Stil der Renaissance.
1631 Bei der ungeheuren Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg bleibt lediglich das Domareal verschont. Die letzten 4.000 Magdeburger überleben im Dom.
1635 Brand des Dachs und der Gewölbe des Doms.
1690-1707 Wiederaufbau des Dachs und der Gewölbe im barocken Stil.
1709 Fertigstellung der Barockorgel des Doms.
1810 Säkularisation des Domkapitels und Übernahme des Doms durch den preußischen Staat.
1825-1834 Umfassende Sanierung des Domes durch Friedrich Wilhelm Ill. von Preußen unter Beteiligung Karl Friedrich Schinkels. Der Dom wird als Bischofskirche der Kirchenprovinz Sachsen fortan vom Staat erhalten.
1842-1845 Restaurierung des Doms im neugotischen Stil unter der Leitung von Friedrich August Stüler.
1869 Die evangelische Domgemeinde wird durch die Stadterweiterung gegründet.
1945 Luftminen beschädigen den Dom an der Westfassade und den Seitenschiffsgewölben schwer bei der Zerstörung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg. Dabei wird die große Domorgel vernichtet.
1955-1972 Nach 10 Jahren Wiederaufbauarbeiten findet im November 1955 die feierliche Wiedereröffnung des Domes statt. Bis 1972 finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Dom statt.
1992 Der Magdeburger Dom wird zusammen mit dem Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen und dem Jahrtausendturm im Elbauenpark von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
2008 Die neue Schuke-Orgel auf der Westempore wird eingeweiht.
2009 Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung des Doms.
ab 2017 Digitalisierung des Magdeburger Doms in 3D und für virtuelle Besichtigung auf magdeburg360.de.

Innenansicht des Magdeburger Doms

Highlights & Schätze im Magdeburger Dom

Der Magdeburger Dom, eines der bedeutendsten Werke der mittelalterlichen Architektur, beeindruckt durch seine gotische Bauweise und seine markante Doppelturmfassade, die 104 Meter hoch in den Himmel ragt und das Stadtbild prägt. Besonders hervorzuheben ist der Chor, der den Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik sichtbar macht – ein Zeugnis des architektonischen Wandels im Mittelalter.

Für kultur- und geschichtsinteressierte Besucher gibt es zahlreiche weitere Highlights und Schätze im Dom zu entdecken:

  • Hochaltar: Der Hochaltar aus dem 14. Jahrhundert beeindruckt mit Darstellungen aus dem Leben Christi. Seine kunstvolle Gestaltung macht ihn zu einem der wertvollsten Kunstwerke des Doms.
  • Taufbecken: Das Taufbecken zählt zu den ältesten Kunstwerken des Doms und beeindruckt durch seine detailreiche Gestaltung
  • Kanzel: Das kunstvolle Meisterwerk im Renaissance- und Barockstil aus dem Jahr 1597, das mit biblischen Szenen verziert ist und durch seine einzigartige Gestaltung in der gotischen Architektur hervorsticht.
  • Grablege Ottos des Großen: Der kaiserliche Sarkophag im Chorraum ist zentral im Dom aufgestellt und mit einer antiken Marmorplatte versehen.
  • Edithas Kenotaph: Das Scheingrab enthielt überraschend ihre sterblichen Überreste, die heute im neuen Sarg ruhen.
  • Sechzehneckige Kapelle: Figuren zeigen ein Herrscherpaar, möglicherweise Otto und Editha, und betonen Magdeburgs als kaiserliche Residenzstadt.
  • Statue Ottos am Westportal: Die um 1310 errichtete Figur zeigt Otto ursprünglich mit Reichsapfel und Zepter.
  • Statue des Heiligen Mauritius: Otto verehrte Mauritius, dessen Statue die früheste realistische Darstellung eines Afrikaners ist.
  • Kopie der Heiligen Lanze: Die Nachbildung erinnert an die Reichsinsignie, die Otto in Schlachten begleitete.
  • Das Paradiesportal: Die Skulpturen der klugen und törichten Jungfrauen am Portal gelten als Meisterwerke gotischer Bildhauerei.
  • Die Domorgel: Die majestätische Domorgel ist nicht nur ein akustisches Highlight, sondern auch ein Zeugnis meisterlicher Handwerkskunst. Sie wird häufig bei Konzerten gespielt und bietet ein unvergessliches Klangerlebnis.
  • Antike Spolien: Otto brachte 40 Artefakte, um seine Bindung zur Antike und kaiserliche Stellung hervorzuheben, darunter:
    • Das Taufbecken aus ägyptischem Porphyr, ursprünglich Teil eines römischen Springbrunnens.
    • Sechs Säulen im Hohen Chor und die Grabplatte Ottos, gefertigt aus fast 2.000 Jahre altem Cipollino-Marmor.

Weitere Merkmale des Magdeburger Doms

Glocke im Glockenstuhl des Magdeburger Doms

Besonderheiten & Geheimnisse des Magdeburger Doms

Der Dom birgt viele faszinierende Geschichten und Besonderheiten, die Forscher und Besucher bis heute in ihren Bann ziehen. Unter anderem:

Die Krypta: Als ältester Teil des Doms bietet sie Einblicke in die frühromanische Baukunst und strahlt eine mystische Atmosphäre aus.

Glasfenster: Die Glasfenster im Magdeburger Dom kombinieren mittelalterliche und moderne Kunst, erzählen biblische und historische Geschichten und schaffen durch ihr faszinierendes Lichtspiel eine spirituelle Atmosphäre, wobei besonders das „Magdeburger Fenster“ von Charles Crodel mit seinen lebhaften Farben und Bezügen zur Stadtgeschichte hervorsticht.

Verborgene Gänge und Kammern: Unterhalb des Doms sollen sich versteckte Gänge und Kammern befinden, deren genaue Lage und Nutzung bis heute nicht abschließend geklärt ist. Archäologische Untersuchungen legen nahe, dass einige dieser Gänge in früheren Zeiten als Fluchtwege oder Lagerräume dienten.

Mysteriöse Zeichen: Im Dom selbst finden sich zahlreiche Inschriften und Symbole, deren ursprüngliche Bedeutung noch immer diskutiert wird. Einige Historiker vermuten, dass diese Zeichen auf Geheimbünde oder Schutzrituale hinweisen könnten, die während der Bauzeit praktiziert wurden.

Legende des verschwundenen Schatzes: Eine Legende besagt, dass während des Dreißigjährigen Krieges wertvolle Schätze im Dom versteckt wurden, um sie vor Plünderungen zu bewahren. Obwohl bisher keine konkreten Funde gemacht wurden, lockt diese Geschichte Abenteurer und Forscher gleichermaßen an.

Grabfunde der Erzbischöfe: Archäologische Funde im Magdeburger Dom, unterstützt durch die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, enthüllten prunkvolle Gräber der Erzbischöfe Wichmann und Otto von Hessen. Computertomografie zeigte goldverzierte Mitren und Textilien, die spannende Einblicke ins Mittelalter bieten. Die Schätze sind heute im Dommuseum Ottonianum ausgestellt.

„Die aufwendig restaurierten Grabfunde der Magdeburger Erzbischöfe zeigen laut Experten eindrucksvoll die zentrale Rolle des Doms als religiöses und politisches Machtzentrum des Mittelalters. Sie geben uns einzigartige Einblicke in die Begräbniskultur und die Bedeutung des Erzbistums.“
Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt

Den Magdeburger Dom besuchen

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten des Magdeburger Doms können manchmal variieren. Während Gottesdiensten oder besonderen Veranstaltungen ist der Zugang zum Dom möglicherweise eingeschränkt. Normalerweise gelten jedoch folgende Öffnungszeiten:

  • April: 10 bis 17 Uhr
  • Mai – September: 10 bis 18 Uhr
  • Oktober: 10 bis 17 Uhr
  • November – März: 10 bis 16 Uhr

An Sonntagen und kirchlichen Feiertagen: ab 11.30 Uhr

Domführungen

Zusätzlich zu den regulären Besichtigungszeiten bietet der Magdeburger Dom auch Führungen wie Turmführungen oder Nachtführungen an, bei denen Besucher mehr über die Geschichte und Architektur des Doms erfahren können. Bei den Turmführungen kann der Nordturm bestiegen werden. Um die Aussichtsplattform des Nordturms zu erreichen, müssen Besucher 433 Stufen erklimmen. Der Aufstieg des Nordturms ist zwar nicht gefährlich, jedoch können die Stufen im engen Gewölbe durchaus anstrengen. Aus unserer Erfahrung hilft es, passende Schuhe sowie etwas Ausdauer und Wasser für den Turmaufstieg mitzubringen.

  • Turmführung: Nordturm (433 Stufen)
  • Nachtführung: Entdecken Sie die Magie des Doms nach Einbruch der Dunkelheit.
  • Tickets sind online oder vor Ort erhältlich.

Weitere Informationen zu den Führungen und eventuellen Eintrittsgebühren können auf der offiziellen Website des Magdeburger Doms oder durch Kontaktaufnahme mit dem Domverwaltungsbüro erhalten werden. Die offizielle Webseite des Doms findest Du hier.

Tipps für Besucher

  • Turmführungen: Ein Aufstieg auf den Nordturm über 433 Stufen belohnt mit einem atemberaubenden Blick über Magdeburg und die Elblandschaft.
  • Domführungen: Thematische Führungen bieten vertiefte Einblicke in die Geschichte, Kunst und Architektur des Doms.
  • Besichtigungszeiten: Der Dom ist ganzjährig geöffnet, allerdings können während Gottesdiensten oder Veranstaltungen Einschränkungen bestehen.
  • Besondere Erlebnisse: Nachtführungen oder Orgelkonzerte bieten eine eindrucksvolle Möglichkeit, den Dom aus einer neuen Perspektive zu erleben.
  • Virtueller Besuch: Für alle, die nicht vor Ort sein können, gibt es eine virtuelle Tour, die den Dom detailgetreu erlebbar macht.
  • Zugang:
    • Stufenloser Eingang über Rampe.
    • Alle Besucherbereiche ebenerdig oder per Aufzug erreichbar.
  • Sanitäre Einrichtungen:
    • Barrierefreies WC mit großzügigen Bewegungsflächen verfügbar.
  • Hilfsmittel:
    • Rollstühle und Rollatoren können ausgeliehen werden.
  • Führungen:
    • Spezielle Führungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
    • Stufenlose Routen, Sitzgelegenheiten auf Anfrage.
  • Für blinde und sehbehinderte Besucher:innen:
    • Tastmodell vor dem Dom zur haptischen Erkundung.
  • Parkmöglichkeiten:
    • Barrierefreie Parkplätze ca. 200 m vom Dom entfernt.
  • Öffentliche Verkehrsmittel:
    • Straßenbahnhaltestelle „Haeckelstr./Museum“ ca. 100 m entfernt.
  • Weitere Infos:
    • Kontaktaufnahme über das Domverwaltungsbüro oder die offizielle Website des Doms.

Sehenswürdigkeiten im Domviertel

Tipp: Kombinieren Sie Ihren Besuch des Magdeburger Doms mit einer Entdeckungstour durch die Altstadt – Cafés, der Domgarten und das Dommuseum Ottonianum sind nur wenige Schritte entfernt. Nur einen Sprung entfernt vom Magdeburger Dom, befinden sich zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, darunter:

Tipp: Den Magdeburger Dom virtuell besuchen