Die Sankt-Ambrosius-Kirche (auch St.-Ambrosius-Kirche oder Ambrosiuskirche) ist eine evangelische Kirche im Magdeburger Stadtteil Sudenburg, südwestlich der Altstadt. Sie ist nach dem Heiligen Ambrosius von Mailand benannt. Die dreischiffige Ambrosiuskirche ist im Stil der Neogotik errichtet und wurde im Jahr 1877 geweiht. Die St. Ambrosius Kirche gilt als das traditionelle Wahrzeichen von Sudenburg.

Besonders auffällig an der St. Ambrosius Kirche ist das Quadermauerwerk aus Kalkstein, die imposanten Türme und die spitz zulaufenden Dächer. Seit vielen Jahren engagieren sich Gemeindemitglieder und verschiedene Vereine für die Erhaltung und Pflege der Kirche. Die St. Ambrosius Kirche und der nach ihr benannte Ambrosiusplatz sind ein fester Teil der Sudenburger Gemeinschaft und ein zentraler Ort für kulturelle Veranstaltungen in Sudenburg.

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Die Geschichte der St. Ambrosius Kirche in Magdeburg reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Zuvor gab es bereits fünf Kirchen mit diesem Namen in Sudenburg, allerdings an verschiedenen Standorten. Das Patrozinium des heiligen Ambrosius von Mailand wurde auch den evangelischen Nachfolgebauten übertragen.

Während der französischen Besetzung der Region wurden 1812 auf Befehl von Napoleon I. die beiden Vorstädte Sudenburg und Neustadt abgerissen, um das Schussfeld der Festung Magdeburg zu verbessern. Dabei wurde auch die alte Ambrosiuskirche, die vierte in der Reihe, abgerissen.

Bereits 1812/1813 begann der Wiederaufbau von Sudenburg an einem neuen, südlicheren Standort. Nach dem Rückzug der französischen Truppen wurde auf Anordnung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eine neue Kirche nach Plänen von Friedrich Mellin in Sudenburg errichtet. Dieser Bau hatte eher den Charakter einer Kapelle und wurde am 13. Oktober 1822 durch den Prediger Johann Friedrich Wilhelm Koch vom Magdeburger Dom geweiht. Aufgrund von Schwammbefall wurde auch dieses als Ambrosiuskirche bezeichnete Gebäude 1875 abgerissen. Anschließend erfolgte ein Neubau, der maßgeblich durch Pfarrer Johannes Karl Friedrich Hesekiel vorangetrieben wurde, der von 1868 bis 1886 in der Gemeinde tätig war.

Am 17. Dezember 1876 war der Rohbau des neuen Gebäudes abgeschlossen, nachdem die Turmkreuze gesetzt worden waren. Die Kirche wurde in Nord-Süd-Richtung erbaut, mit der Vorderfront zur Halberstädter Straße ausgerichtet. Am 13. Dezember 1877 erfolgte die Weihe der Kirche.

Die Ausstattung der Kirche wurde größtenteils von Bürgern aus Sudenburg gestiftet. Der Taufstein wurde durch Spenden von Schulkindern finanziert, und das Altargemälde war eine Stiftung des Müllers Drenckmann.

Ursprünglich erhielt die Kirche drei Bronzeglocken, die aus erbeuteten französischen Kanonen gegossen worden waren. Diese wurden jedoch im Jahr 1917 eingeschmolzen. Als Ersatz wurden am 5. Oktober 1924 drei Gussstahl-Glocken des Bochumer Vereins mit den Schlagtönen c1, e1 und g1 geweiht.

Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Ambrosiuskirche im Gegensatz zu den Kirchen in der Magdeburger Altstadt unversehrt. In späteren Renovierungsarbeiten und Umbauten wurden ein neuer Altar angeschafft, die Kanzel versetzt und das Kruzifix aufgestellt. Am 14. Juni 1959 wurde die umgebaute Orgel eingeweiht.

Nach dem Ende der DDR wurde im Jahr 1994 das Geläut der Kirche saniert und am 12. Mai 1994 nach einer Pause von zehn Jahren wieder in Betrieb genommen. Im Jahr 1995 wurde das Dach der Kirche neu gedeckt.

Die Orgel

Im Jahr 1879/1880 baute Wilhelm Sauer eine neue Orgel für die Kirche. Sie verfügte über 25 Register auf zwei Manualen. Das Instrument hatte mechanische Kegelladen und drei feste Kombinationen (mf, f, Tutti). Im Jahr 1927 wurde die Orgel von Wilhelm Rühlmann jun. um drei Stimmen erweitert und erhielt eine pneumatische Traktur. Im Zuge einer Restaurierung durch Orgelbau Eule im Jahr 1959 wurde die ursprünglich romantische Disposition der Orgel in eine neobarocke umgewandelt und erweitert. Seitdem verfügt die Orgel über drei freie Kombinationen anstelle der drei festen Kombinationen.

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