Die Sankt-Petri-Kirche ist eine katholische Kirche unweit des Fischereiufers (Petriufer) im Norden der Magdeburger Altstadt. Sie ist dem Heiligen Petrus, dem Schutzpatron der Fischer geweiht. Die Kirche ist Teil der Straße der Romanik.

In der Sankt-Petri-Kirche werden auch Chorkonzerte veranstaltet, wie zum Beispiel die Europäische Chornacht. Diese findet seit 2001 einmal jährlich in der Zeit um den Europatag statt und bietet gemeinsame Konzerte der Biederitzer Kantorei mit Chören aus europäischen Regionen.

Bis ins 14. Jahrhundert erstreckte sich nördlich der Altstadt und damals außerhalb der Stadt Magdeburg das Fischerdorf Frose. Die Pfarrkirche von Frose war seit dem 12. Jahrhundert Sankt Petri. Das namensgebende ‚Patrozinium‘ nimmt wohl Bezug auf die mit der Elbe verbundene Tätigkeit der Froser Bevölkerung, da der Apostel Petrus der Patron von Fischern und Schiffern war. 1390 erfolgte im Zuge einer Stadterweiterung Magdeburgs die Eingliederung von Frose, wonach die Kirche weitgehend neu errichtet wurde. Im Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1631 und im Zweiten Weltkrieg 1945 weitgehend zerstört, zeigt sich die Kirche heute nur im Äußeren in der alten Gestalt. Seit 1970 ist die Sankt-Petri Kirche durch den katholischen Bischof Johannes Braun geweiht und dient seither als Pfarr- und Universitätskirche.

Architektur

Vom Gründungsbau des 12. Jahrhunderts blieb nur der massive Westturm erhalten. Mit seinen Bruchsteinquadern und Hammerrechterm Bruchstein bewahrte er den Charakter der einstigen wehrhaften Dorfkirchenanlage, wie man sie in der Magdeburger Umgebung bis heute noch findet. Im unteren Teil ist er ungegliedert und weist keine Öffnungen auf, der obere Teil zeigt sich demgegenüber mit Ecklisenen und Bogenfriesen, Rundfenstern sowie im Glockengeschoss Doppelarkaden reicher und freundlicher. Im Inneren öffnete sich der Turm mit zwei heute zugesetzten Rundbögen zum Schiff. Die heutige Hallenkirche wurde im ausgehenden 14. und im 15. Jahrhundert in vier Bauphasen von Osten nach Westen errichtet. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte 1962-1972 ein vereinfachter Innenausbau mit flachen Holzdecken anstelle der ehemaligen Kreuzrippengewölbe. Beeindruckend sind die harmonischen Proportionen und die Lichtfülle, die durch die hohen gotischen Fenster in den Raum hinein flutet.

Timeline

12. Jhd. Bau einer Kirche, für das Dorf Frose
1390 Eingemeindung Froses nach Magdeburg, anschließend Neubau
1631 Zerstörung der Kirche durch die Kaiserlichen Truppen
1669 – 1689 Wiederaufbau mit barocker Ausgestaltung
16. Jan. 1945 Zerstörung im 2. Weltkrieg während eines Luftangriffes auf Magdeburg
1958 Erwerb durch die Katholische Kirche
1962 – 1970 Wiederaufbau durch die Unterstützung Aktion Sühnezeichen
22. Nov. 1970 Erneute Weihe als katholische Kirche durch Bischof Johannes Braun
1988 Errichtung einer neuen Orgel und Aufzug von drei Glocken
seit 1998 Leitung der Gemeinde durch den Orden der Prämonstratenser
28. Aug. 1999 Verleihung des Titels „Katholische Universitätskirche“

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