Das Denkmal steht in der Magdeburger Innenstadt am westlichen Ufer der Elbe zwischen dem Pegelhaus und dem Fischbrunnen. Es wurde durch den Bildhauer Eberhard Rossdeutscher geschaffen und besteht aus einer Säule, auf der ein Fährmann steht und 5 Reliefs, die Begebenheiten aus der Geschichte der Ottostadt darstellen. Arbeit, Handel, Wissenschaft und Kunst fanden so ihren Platz in den dargestellten Alltagsszenen.

Bei einem Spaziergang über die Elbpromenade erblickt man das Werk schon aus der Entfernung. Aus der Nähe betrachtet fallen die zahlreichen Details und Verzierungen auf, die das Denkmal schmücken.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Fährmann-Denkmals:

Bilder

Das Denkmal „Der Fährmann“ ist eines der bemerkenswertesten und am leichtesten erkennbaren Kunstwerke an der Elbe. Das Kunstwerk wurde 1974 als „Promenade der Völkerfreundschaft“ eingeweiht und befindet sich an der nördlichen Elbpromenade im Stadtkern Magdeburgs. Wie der Kunsthandwerker, der hinter dem Werk steht, erklärt, verkörpert das Symbol hinter dem Denkmal einen Fährmann, der zum östlichen (Elb-)Ufer blickt und den unbändigen Wunsch zeigt, den Fluss zu überqueren. Unterhalb des Fährmanns sind historisch wichtige Landschaften eingebettet. Damit wollte der Künstler, der hinter dem Denkmal steht, die Magdeburger und ihr Streben nach Wohlstand im Handel über die Elbe darstellen und gleichzeitig die kulturellen und historischen Eckpunkte ihrer Stadt teilen. Dieses Streben zeigt Anstrengungen, Entschlossenheit und Kämpfe, welche die Geschichte Magdeburgs prägen.

Ein Zitat von Roßdeutscher über seine Arbeit: „Die kraftvolle Pose, mit der der Fährmann auf das östliche (Elbe-)Ufer zusteuert, ist symbolisch zu verstehen. Mit dieser Kraft, die nötig ist, um über das Wasser zu kommen, wollte ich die Anstrengungen zeigen, die die am Fluss lebenden Magdeburger seit tausend Jahren unternommen haben, um die Handelswege über die Elbe zu durchschneiden und mit kulturellen und historischen Errungenschaften von ihrer Stadt zu erzählen.“

Bedeutung der Reliefs:

  • Das erste Relief stellt eine Zeit dar, in der Magdeburg im Mittelalter ein Handelszentrum war und gleichzeitig eine Stadt des Glaubens und unter der Herrschaft der Kirche stand (dargestellt durch das Symbol Handschuh am Kreuz).
  • Das zweite Relief zeigt einen Bildhauer, der an der berüchtigten Bronzetür der Sophienkathedrale von Nowgorod arbeitet. Die kleinen Reliefs darunter auf der rechten Seite zeigen drei Eulen: ein Symbol für Klugheit, Weisheit und Talent. Auf der linken Seite ist das älteste Siegel von Magdeburg zu sehen.
  • Auf dem dritten Relief ist eine Szene abgebildet, die Otto von Guericke und seine Erfindung darstellt: die berüchtigte Luftpumpe (Vakuumpumpe) und ein Barometer. Außerdem ist eine Szene dargestellt, die die Zerstörung der Stadt im Jahr 1632 und ihren anschließenden Wiederaufbau zeigt, symbolisiert durch die Sonne.
  • Das vierte Relief basiert auf „Pegasus“, einem Symbol für Dichter, singende Kinder und das Stadtwappen, aber auch auf Georg Friedrich Telemann und seiner Oper „Pimpinone“, in der eine Balzszene dargestellt ist.
  • Das fünfte Relief ist eine Darstellung der Gegenwart, für die der Handwerker selbst den Namen „Lehre und Produktion“ vorgeschlagen hat. Es ist eine Darstellung der industriellen Stärke und Tradition Magdeburgs, denn darauf sind die schweren Maschinen der Karl-Liebknecht-Fabrik abgebildet. Der untere Teil des Reliefs zeigt eine andere Szenerie und stellt das verheerende Ereignis vom 16. Januar 1945 dar: die Bombardierung und Zerstörung Magdeburgs und den anschließenden Wiederaufbau der Stadt.

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