Das Denkmal „Der Fährmann“ am Ufer der Elbe ist ein eindrucksvolles Kunstwerk, das an die Geschichte der Elbstadt Magdeburg erinnert. Es befindet sich in der Magdeburger Altstadt, unweit vom Monument der Völkerfreundschaft und dem Pegelhaus, auf der Elb-Promenade zwischen Strombrücke und Petriufer. Das Denkmal zählt zu den herausragendsten und markantesten Kunstwerken entlang der Elbe und ist heute ein beliebter Anziehungspunkt für sowohl Touristen als auch Einheimische.
Das zentrale Element des Denkmals ist die Figur eines Fährmanns, der auf einer Säule steht. Diese Figur symbolisiert die historische Bedeutung der Fährverbindungen über die Elbe für Magdeburg und verdeutlicht, wie wichtig diese für den Handel und die Mobilität der Menschen waren. Zusätzlich zur Fährmannfigur sind fünf Reliefs in das Denkmal integriert. Diese Reliefs zeigen verschiedene Szenen aus der Geschichte der Stadt Magdeburg und sollen die Entwicklung und Bedeutung der Stadt veranschaulichen. Sie laden die Besucher dazu ein, in die facettenreiche Geschichte der Stadt einzutauchen.
Geschichte des Fährmann Denkmals
Das Denkmal „Der Fährmann“ wurde in den 1970er Jahren von dem Bildhauer Eberhard Rossdeutscher entworfen und verkörpert die Prinzipien der klassischen Moderne, was sich in seiner klaren Formensprache und harmonischen Gestaltung zeigt. Es wurde 1974 im Rahmen der „Promenade der Völkerfreundschaft“ eingeweiht.
Laut dem Schöpfer des Kunstwerks symbolisiert die Figur des Fährmanns, der in Richtung des östlichen Elbufers blickt, den unermüdlichen Wunsch, den Fluss zu überqueren. Unterhalb der Figur sind bedeutende historische Landschaften dargestellt, die das Streben der Magdeburger nach Wohlstand im Handel und ihre kulturellen sowie historischen Errungenschaften widerspiegeln. Diese Darstellungen verdeutlichen die Anstrengungen und Kämpfe, die die Geschichte Magdeburgs geprägt haben.
Eberhard Rossdeutscher, der das Denkmal entworfen hat, erklärte seine Arbeit mit den Worten: „Die kraftvolle Pose des Fährmanns, der auf das östliche Ufer zusteuert, ist symbolisch zu verstehen. Mit der Kraft, die nötig ist, um über das Wasser zu gelangen, wollte ich die Anstrengungen zeigen, die die am Fluss lebenden Magdeburger seit tausend Jahren unternommen haben, um Handelswege über die Elbe zu schaffen und von den kulturellen sowie historischen Errungenschaften ihrer Stadt zu erzählen.“
Bedeutung der Reliefs:
- Erstes Relief: Es zeigt eine Zeit, in der Magdeburg im Mittelalter ein bedeutendes Handelszentrum und ein Ort des Glaubens unter der Herrschaft der Kirche war, symbolisiert durch das Handschuh-Symbol am Kreuz.
- Zweites Relief: Hier ist ein Bildhauer abgebildet, der an der berühmten Bronzetür der Sophienkathedrale von Nowgorod arbeitet. Darunter sind drei Eulen dargestellt, Symbole für Klugheit, Weisheit und Talent, während auf der linken Seite das älteste Siegel von Magdeburg zu sehen ist.
- Drittes Relief: Es zeigt Otto von Guericke und seine Erfindung, die berühmte Luftpumpe (Vakuumpumpe), sowie eine Szene, die die Zerstörung der Stadt im Jahr 1632 und ihren Wiederaufbau durch die Sonne symbolisiert.
- Viertes Relief: Inspiriert von „Pegasus“, präsentiert es Dichter, singende Kinder und das Stadtwappen, sowie Georg Friedrich Telemann und seine Oper „Pimpinone“, die eine Balzszene darstellt.
- Fünftes Relief: Dieses Relief, das der Handwerker als „Lehre und Produktion“ bezeichnet hat, stellt die industrielle Stärke und Tradition Magdeburgs dar, mit Abbildungen der schweren Maschinen der Karl-Liebknecht-Fabrik. Der untere Teil zeigt die Bombardierung und Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 sowie den anschließenden Wiederaufbau der Stadt.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Fährmann-Denkmals:
- Monument der Völkerfreundschaft
- Lutherdenkmal
- Johanniskirche
- Altes Rathaus
- Otto von Guericke Denkmal
- Alter Markt
- Magdeburger Reiter
- Magdeburger Roland
- Hirschsäule
- Magdeburger Halbkugeln
- Eulenspiegelbrunnen