Die Pauluskirche ist eine 65m Hohe evangelische Gemeindekirche im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld Ost. Die denkmalgeschützte Kirche im gotischen Baustil wurde von 1894 bis 1896 errichtet und ist dem Apostel Paulus geweiht.

Das westlich vor der Stadt und Festung Magdeburg gelegene Stadtfeld gehörte ursprünglich zum Pfarrbezirk der St.-Ulrich-und-Levin-Kirche. Seit dem 18. Oktober 1888 hatte die Gemeinde für die zahlenmäßig stärker werdende Bevölkerung des Gebiets mit August Wilhelm Lübeck einen eigenen Pfarrer eingesetzt, der später noch durch einen weiteren Pfarrer unterstützt wurde. Gottesdienste fanden in der Aula einer städtischen Volksschule in der Annastraße statt.

Mit der 1891 erfolgten Aufhebung der einschränkenden Bauvorschriften aus der Festungszeit entwickelte sich der westlich der Magdeburger Altstadt gelegene Stadtteil Wilhelmstadt (heute Stadtfeld Ost) schnell zu einem Wohngebiet des wohlhabenden Bürgertums. Bereits in der Anfangsphase der Bauentwicklung wurde auch die Errichtung einer evangelischen Kirche geplant. Nachdem die bisher genutzte Schulaula aus Platznot zu neuen Klassenräumen umgebaut werden sollte, beschloss der Gemeinderat von St. Ulrich und Levin den Bau der neuen Kirche. Vom Magistrat der Stadt Magdeburg erwarb die Gemeinde für 35.000 Mark das Baugrundstück. Der Kaufpreis wurde durch die Veräußerung anderer Pfarrgrundstücke aufgebracht. In der Übergangszeit wurde die Schulturnhalle für die Gottesdienste genutzt.

Zum Bau der Kirche wurde im Dezember 1893 ein Architekturwettbewerb ausgelobt. An dem Wettbewerb nahmen u. a. Architekten, wie Friedrich Möller, Robert Mühlberg, das Berliner Architekturbüro Zaar & Vahl und der Leipziger Architekt Friedrich Felix Thalheim (1861–1922) teil. Als Kostenrahmen wurde ein Betrag von 200.000 Mark genannt. Mit der Erstellung der Ausführungspläne wurden schließlich die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Berlin beauftragt, deren Wettbewerbsentwurf den 1. Preis erhalten hatte. Die Magdeburger Baumeister Heinrich Cornelius und Emil Jaehn, die mit einem eigenen Entwurf den 3. Preis errungen hatten, führten den Bau in den Jahren von 1894 bis 1896 aus. Das ausgewählte nur 1.770 m² große Grundstück erwies sich aufgrund seines dreieckigen Zuschnitts als schwieriger Bauplatz, sodass der Kirchturm an die Nordseite des Kirchenschiffs gebracht werden musste.

Der erste Spatenstich erfolgte am 14. September 1894, die Grundsteinlegung am 31. Oktober 1894. Die Schlussabnahme nach Fertigstellung des Gebäudes fand am 25. September 1896 statt. Im Jahr 1896 wurde auch das auf der anderen Seite der Goethestraße befindliche Gemeindehaus der evangelischen Paulusgemeinde errichtet. 1902 kam das Pfarrhaus in der Goethestraße 28 hinzu.

Es entstand eine zweischiffige Hallenkirche im neugotischen Baustil, deren Außenmauern wie 900 Jahre zuvor beim Magdeburger Dom mit Ummendorfer Sandstein verkleidet wurden. Das schmale Seitenschiff wurde an die Nordseite des Hauptschiffes angefügt. Der Turm erhielt einen quadratischen Grundriss und eine schlanke achteckige Spitze. Die Längsseiten des Kirchenschiffs wurden mit jeweils drei Zwerchgiebeln versehen, und die Fassade ist dem neugotischen Baustil entsprechend mit Kapitellen, Mosaiken und Fensterteilungen geschmückt. Das Satteldach und die Turmspitze sind mit Schiefer gedeckt.

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