Die Bastion Cleve am Fürstenwall ist der südöstliche Teil der ehemaligen Festung von Magdeburg. Zentrales Element der Bastion ist der mittelalterliche Wehrturm mit der Bezeichnung „Turm Cleve“, welcher im 16. Jahrhundert um weitere Anlagen ergänzt wurde. Der mittelalterliche Wehrturm und die Festungsanlage wurden im April 2004 freigelegt und sind heute für Besucher zugänglich. Rund um die Altstadt finden sich mit der Bastion Preussen an der Nordfront und dem Ravelin 2 an der Westfront weitere rekonstruierte Wehranlagen der Ottostadt.
In unmittelbarer Nähe zur Bastion Cleve befinden sich weitere Wehrtürme entlang des Fürstenwalls sowie das bedeutendste Wahrzeichen der Ottostadt, dem Magdeburger Dom. Im Süden grenzt der Fürstenwallpark mit dem kleinen aber beliebten Biergarten der Schweizer Milchkulturanstalt. Weiter östlich der Bastion Cleve verläuft die Altstadt-Promenade am Schleinufer und der Domfelsen erstreckt sich hier bis in die Stromelbe.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Bastion Cleve:
- Fürstenwallpark
- Domfelsen
- Mittelalterliches Stadttor
- Garten der Möllenvogtei
- Alter Wehrturm Kiek in de Köken
- Magdeburger Dom
- Domplatz
- Landtag Sachsen-Anhalt
- Grüne Zitadelle
- Kunstmuseum Magdeburg
- Elbpromenade am Fürstenwall
- St. Sebastian Kathedrale
- Kulturhistorisches Museum
- Sterntor
Geschichte
Die Bastion Cleve umfasst Teile einer frühneuzeitlichen Festung, die ihre Wurzeln in der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Magdeburg hat. Ein besonderes Merkmal ist der „Turm Cleve“, der um 1500 umgebaut und später in die barocke „Bastion Cleve“ integriert wurde. Die unteren Stockwerke dieses Turms stammen noch aus der mittelalterlichen Zeit und sind bis heute erhalten.
Zwischen 1625 und 1631 wurde die Stadt von kaiserlichen Truppen unter der Führung von Tilly belagert, was zur Verstärkung der „Bastion Gebhart“ nach Süden führte. Der Name „Gebhart“ taucht erstmals 1632 bei Otto von Guericke auf und bezeichnet sowohl das Rondell als auch die Bastion.
Im Jahr 1709 begann der Umbau des ehemaligen „Rondells Gebhart“, das verstärkt und in „Rondell Cleve“ umbenannt wurde, ergänzt durch die vorgelagerte „Bastion Cleve“. Unter der Leitung von Gouverneur Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau und nach den Plänen von Kapitän von Bosse sowie Ingenieur-Offizier Gerhard Cornelius von Walrave wurde 1725 der Fürstenwall durch Auffüllung des Zwingers hinter der äußeren Stadtmauer von 1525 als erste deutsche Bürgerpromenade eröffnet. Aus dieser Zeit stammen die innere Eskarpenmauer mit Schießscharten und Brustwehr sowie das Mündungstor der Poterne, das zwischen dem südlichen Rondellansatz am Schleinufer und der Eskarpenmauer von 1536 liegt.
Ab 1872/73 wurden große Teile der Festungsanlage, einschließlich des Turms Cleve, der westlich anschließenden Artilleriewerkstätten und der Bastion Cleve, abgetragen. Gleichzeitig wurden zur Erweiterung der Fürstenwallpromenade ein Kriegerdenkmal (entworfen von Hermann Eggert) im heutigen Fürstenwallpark sowie das Friesendenkmal (entworfen von Ernst Habs) errichtet.
1912 endete die Ära der Festung Magdeburg.