Der Domfelsen ist eine beeindruckende Gesteinsformation in der Magdeburger Altstadt, die sowohl geologisch als auch historisch von großer Bedeutung ist. Direkt an der Elbe gelegen, prägt er das Stadtbild und hat die Entwicklung Magdeburgs maßgeblich beeinflusst. Er ist eine alte Gesteinsformation am Magdeburger Dom und ragt zwischen Elbe und Fürstenwall, bei Stromkilometer 325.8, in den Lauf der Elbe. Hier bildet er eine von drei Engstellen des Flusses im Stadtgebiet von Magdeburg.
Geologische Besonderheiten
Der Domfelsen besteht hauptsächlich aus Sandstein mit Anteilen von Schluffstein und ist über 250 Millionen Jahre alt. Geologisch betrachtet ist er eine Fortsetzung des Flechtinger Höhenzuges und ein Teil der Flechtingen-Roßlauer Scholle. Seine Erhebung reicht vom Elbufer westwärts unter den Magdeburger Dom und den Breiten Weg bis hin zum Kulturhistorischen Museum, wo er mit über 50 Metern über Normalnull seinen höchsten Punkt erreicht.
Bilder vom Domfelsen
Historische Bedeutung des Domfelsens
Seine strategische Lage machte den Domfelsen zu einem wichtigen Standort für die Entwicklung Magdeburgs. Bereits früh könnte sich hier eine Flussfurt befunden haben, die zur Ansiedlung von Menschen beitrug. Der feste Untergrund bot ideale Voraussetzungen für den Bau des Magdeburger Doms, des ersten gotischen Kathedralbauwerks auf deutschem Boden. Die geologische Stabilität war entscheidend für die Errichtung eines solch monumentalen Bauwerks.
Herausforderung für die Schifffahrt
Für die Schifffahrt stellt der Domfelsen seit jeher eine Herausforderung dar. Besonders bei Niedrigwasser ragt er sichtbar aus dem Fluss und beeinflusst die Strömung erheblich. Die Fließgeschwindigkeit der Elbe erhöht sich in diesem Bereich, während sich die Fahrrinnenbreite auf etwa 35 Meter verengt. In der Vergangenheit wurde der Felsen daher als „Hungerfelsen“ bezeichnet, da sein Auftauchen auf niedrige Wasserstände und schwierige Transportbedingungen hinwies.
Ökologische Bedeutung des Domfelsens
Neben seiner geologischen und historischen Relevanz spielt der Domfelsen auch eine ökologische Rolle. Er bietet spezialisierten Pflanzenarten Lebensraum, die sich an die wechselnden Wasserstände der Elbe angepasst haben. In Vertiefungen des Gesteins entstehen kleine Biotope mit seltenen Pflanzen, die zur Biodiversität der Region beitragen.
Video vom Domfelsen
Erlebbarkeit und Zugänglichkeit
Der Domfelsen gilt als Sehenswürdigkeit und zieht aufgrund seiner Lage an der Elbpromenade und zu Fuße des Magdeburger Doms viele Besucher an. Bei niedrigem Wasserstand ist er vom Westufer aus begehbar. Die 2007 errichtete Treppenanlage am Domfelsen samt Aussichtsplattform über der Elbe ermöglicht es Besuchern, dieses Naturdenkmal hautnah zu erleben. Die markante Gesteinsformation ist ein beliebtes Fotomotiv und verleiht der Stadt eine einzigartige Verbindung zwischen Natur, Geschichte und moderner Urbanität.
Der Domfelsen ist mehr als nur ein Felsmassiv – er ist ein Symbol für die enge Verbindung Magdeburgs mit der Elbe und ein eindrucksvolles Zeugnis der Stadtgeschichte.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Domfelsens
Der Domfelsen ist durch seine zentrale Lage mit den umliegenden Sehenswürdigkeiten auch ein beliebter Treffpunkt und Ausflugsziel für Bewohner und Touristen der Magdeburger Altstadt.
- Elbpromenade am Fürstenwall
- Domplatz
- Fürstenwallpark
- Magdeburger Dom
- Bastion Cleve
- Garten der Möllenvogtei
- Hubbrücke
- Elbbalkon
- Elbtreppen
- Fürstenwallsteg am Domfelsen
- Wehrturm Kiek in de Köken
- Rotehornpark
- Hyparschale