Otto von Guericke – Pionier der Wissenschaft & Sohn der Ottostadt

Magdeburg ist eine Stadt mit großer historischer Bedeutung – und ein Name prägt ihr Erbe bis heute: Otto von Guericke. Als Naturwissenschaftler, Ingenieur und Politiker hat er das Bild der Stadt im 17. Jahrhundert maßgeblich geprägt. Seine Forschungen zum Vakuum und Luftdruck revolutionierten die Wissenschaft und ebneten den Weg für zahlreiche technologische Entwicklungen. Doch was machte ihn so besonders? Und warum trägt Magdeburg heute stolz den Beinamen Ottostadt?

Wer war Otto von Guericke?

Otto von Guericke wurde am 20. November 1602 in Magdeburg geboren. Er wuchs in einer Stadt auf, die sich in einer politisch unruhigen Zeit befand: Der Dreißigjährige Krieg sollte bald über Europa hereinbrechen. Trotz dieser Herausforderungen studierte Guericke in Leipzig, Jena und Leiden unter anderem Jura, Mathematik und Ingenieurwesen.

Bilder des Otto von Guericke Denkmals

Nach seiner Rückkehr nach Magdeburg übernahm er verschiedene politische Ämter und wurde schließlich Bürgermeister der Stadt. Doch seine eigentliche Berühmtheit verdankt er nicht der Politik, sondern seinen bahnbrechenden wissenschaftlichen Experimenten.

Der Visionär des Vakuums – Revolution der Naturwissenschaften

Otto von Guericke ist weltweit für seine Arbeiten zum Luftdruck und Vakuum bekannt. Seine berühmteste Demonstration war das Magdeburger Halbkugel-Experiment:

  • Er ließ zwei hohle Halbkugeln aus Kupfer aneinanderfügen und die Luft zwischen ihnen herauspumpen.
  • Anschließend versuchten Pferde, die Kugeln auseinanderzuziehen – ohne Erfolg!
  • Damit bewies er eindrucksvoll die Kraft des Luftdrucks und widerlegte frühere Annahmen, dass ein Vakuum nicht existieren könne.

Dieses Experiment war eine wissenschaftliche Sensation und trug maßgeblich zum Fortschritt der Physik und Ingenieurwissenschaften bei. Seine Erkenntnisse ebneten später den Weg für die Entwicklung von Luftpumpen, Verbrennungsmotoren und sogar modernen Raumfahrttechnologien.

Otto von Guericke und die Ottostadt Magdeburg

Die Stadt Magdeburg ehrt ihren berühmtesten Sohn bis heute. Der Name Ottostadt ist dabei eine Hommage an zwei prägende Persönlichkeiten der Stadtgeschichte:

  1. Otto der Große, der Magdeburg im 10. Jahrhundert zum Erzbistum erhob.
  2. Otto von Guericke, der durch seine Forschungen Magdeburg weltbekannt machte.

Sein Erbe lebt in Magdeburg auf vielfältige Weise weiter:

  • Das Otto-von-Guericke-Denkmal am Alten Markt erinnert an sein Wirken.
  • Die Otto-von-Guericke-Universität trägt seinen Namen und forscht in seinen Fachgebieten weiter.
  • Das Guericke-Zentrum Lukasklause präsentiert Nachbildungen seiner berühmten Experimente.
  • Jährlich findet in Magdeburg der Otto-von-Guericke-Tag statt, um seine Leistungen zu würdigen.

Magdeburg trägt den Beinamen „Ottostadt“ nicht ohne Grund: Otto von Guericke hat mit seinen Experimenten und wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nur die Welt der Physik verändert, sondern auch seine Heimatstadt für immer geprägt. Wer Magdeburg besucht, begegnet seinem Vermächtnis auf Schritt und Tritt – und erlebt eine Stadt, die Vergangenheit und Zukunft auf einzigartige Weise verbindet.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Otto von Guericke Denkmals:

Tipp: Das Otto von Guericke Denkmal virtuell besuchen