Der Wehrturm „Kiek in de Köken“ auf dem Fürstenwall ist Teil der ehemaligen Festung Magdeburg. Er wurde im Jahre 1431 mit einigen anderen Türmen entlang der Stadtgrenzen der Altstadt erbaut, um die mittelalterliche Festung auf Seite der Elbe zu verstärken. Der Name entstand, da die Magdeburger dem Volksmund nach vom Turm aus in die Küche des Erzbischofs schauen konnten. Heute befindet sich im Turm ein kleine, kostenlose Ausstellung. Innerhalb der Öffnungszeiten kann man den Turm auch besteigen. Der im Eigentum der Stadt Magdeburg befindliche Turm dient heute sporadisch für Ausstellungen. Diese geben Besuchern dann einen interessanten Einblick in die Geschichte der Wehranlage.

Wenn man über den Fürstenwall bummelt, ist der „Kiek in de Köken“ Turm kaum zu übersehen. Dort angekommen führen die Wege in alle 4 Himmelsrichtungen. Nördlich des Turms liegt der Gouvernementsberg, im Osten führt eine unscheinbare Steintreppe zum Schleinufer und der Promenade an der Stromelbe Magdeburgs. Etwas weiter südlich ist die Bastion Cleve in den Fürstenwallpark eingebettet und weiter östlich gelangt man über den Garten der Möllenvogtei und das Mittelalterliche Stadttor in Richtung des Magdeburger Doms.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe des alten Wehrturms Kiek in de Köken:

Geschichte

Der Turm Kiek in de Köken wurde 1431 zeitgleich mit mehreren anderen Wehrtürmen errichtet, um die südöstliche Festungsanlage der Altstadt Magdeburgs entlang der Elbe zu verstärken. Die Türme wurden gegen den Willen des Erzbischofs gebaut, was zu einem Konflikt führte, der von 1432 bis 1435 dauerte und sogar in bewaffnete Auseinandersetzungen mündete. Schließlich einigten sich die Stadt und der Erzbischof darauf, dass die Türme bestehen bleiben durften, wobei der Erzbischof Mitbesitz erhielt.

Der Turm hat einen quadratischen Grundriss von 7 × 7 Metern und eine Wandstärke von 1,28 bis 1,45 Metern. Ursprünglich besaß er, wie die anderen Türme, einen hohen gotischen Helm. Historische Abbildungen zeigen Ecktürmchen, die heute nicht mehr nachweisbar sind. Damals reichte der Elbwasserstand bis an den Turm heran, nur bei Trockenheit war ein schmaler Uferstreifen sichtbar. Der ursprüngliche Turmfuß, das Fürstenufer, wurde im 19. Jahrhundert durch das heutige Schleinufer überdeckt.

Zunächst wurden Palisadenzäune zwischen den Türmen errichtet, die 1530 durch eine massive Mauer ersetzt und später durch eine zweite Mauer verstärkt wurden. Der so entstandene Zwinger wurde 1722 verfüllt, woraufhin der Fürstenwall entstand, wodurch die Türme nur noch halb so hoch wirkten.

Im 18. Jahrhundert diente der Turm zeitweise als Arrest für Soldaten und wurde im 19. Jahrhundert als Turm Bevern bezeichnet. 1899 erwarb die Stadt den Turm, der fortan ein fast flaches Dach und als Geräteraum der Gartenbauverwaltung diente.

Während der NS-Zeit wurde der Turm für Totenfeiern umgebaut und erhielt ein kriegerisches Aussehen sowie ein steiles Zeltdach. Südlich des Turms entstand ein Gräberfeld für die „Alte Garde“ mit einer Feierhalle, die in den 1970er Jahren abgerissen wurde. Nach 1945 erhielt der Turm sein heutiges flaches Zeltdach.

Bilder vom Wehrturm Kiek in de Köken

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