Im Herzen des Magdeburger Stadtteils Neu Olvenstedt steht die St. Josef Kirche, ein bedeutendes Zentrum des katholischen Glaubens. Die Kirche gehört zur Pfarrei St. Johannes Bosco und ist ein herausragendes Beispiel für die Integration von Tradition und Moderne in der Architektur und im Gemeindeleben.
Heute ist die St. Josef Kirche nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein kulturelles und soziales Zentrum im Stadtteil Neu Olvenstedt. Sie ist ein lebendiges Zeugnis des katholischen Lebens in Magdeburg und eine Quelle der spirituellen Erneuerung für ihre Gemeindemitglieder. Mit ihrer beeindruckenden Architektur und ihrer reichen Geschichte bleibt die St. Josef Kirche ein unverzichtbarer Teil der Magdeburger Glaubensgemeinschaft.
Architektur
Die St. Josef Kirche bietet mehr als 200 Sitzplätze und besticht durch ihre architektonische Gestaltung. Die Fassade ist verputzt und die Dächer sind mit Schiefer gedeckt, was eine harmonische Verbindung zur ländlichen Struktur des benachbarten Alt Olvenstedt schafft. Die östliche Fassade wird durch Sandstein verkleidete Stützen gegliedert, und die Satteldachkonstruktion im Inneren ist mit Holz verschalt.
Ein besonderes Highlight im Inneren der Kirche sind die bleiverglasten Fenster, die 1991/92 von der Magdeburger Künstlerin Maren-Magdalena Sorger geschaffen wurden. Diese Fenster zeigen zentrale christliche Themen wie Tod und Auferstehung Jesu, die Himmelsleiter und ein spezielles Fenster zu Ehren des heiligen Josef.
Der Altarraum ist kreisförmig gestaltet und durch seitliche Fenster indirekt beleuchtet. Der Altar, der Ambo, der Tabernakel, der Taufstein sowie das Kreuz und die Leuchter wurden vom Bildhauer Paul Brandenburg geschaffen. Eine besondere Bereicherung ist die Kopie einer Riemenschneider-Madonna, die von einem Holzschneider aus Südtirol gefertigt wurde. Die Sakramentskapelle, die sich in einem dreieckigen Erker befindet, bietet einen ruhigen Ort der Andacht.
Die musikalische Begleitung der Gottesdienste übernimmt die digitale Kienle-Resonatorenorgel, deren Prospekt von der Magdeburger Tischlerei Johannes Baier gefertigt wurde. Diese Orgel wurde am 28. Januar 1996 von Geistlichem Rat Theodor Steinhoff geweiht.
Geschichte
Die Geschichte der St. Josef Kirche ist eng mit der Entwicklung des Stadtteils Neu Olvenstedt verbunden. Ab 1981 entstand hier ein neues Wohngebiet, das überwiegend aus DDR-Plattenbauten bestand und Wohnraum für etwa 42.000 Menschen bieten sollte. Für die katholischen Bewohner dieses Gebiets diente zunächst eine provisorische Baracke als Notkirche. Unter der Führung von Bischof Johannes Braun wurde der Wunsch nach einem festen Gotteshaus immer drängender.
1985 beauftragte die Kirche den Architekten Horst Freytag vom Wohnungsbaukombinat Magdeburg mit der Planung eines neuen Gemeindezentrums. Freytags Entwurf, der traditionelle Elemente wie einen Glockenturm mit moderner Funktionalität kombinierte, wurde auf der Bauausstellung Constructa 86 in Hannover präsentiert und erregte große Aufmerksamkeit. Die Grundsteinlegung erfolgte am 8. November 1986, und trotz einiger Verzögerungen durch den Tod Freytags wurde der Bau unter Ralph Niebergall fortgesetzt und am 26. Oktober 1991 durch Bischof Leo Nowak eingeweiht.
Am 1. Januar 2000 fusionierte die St.-Josef-Gemeinde mit der St.-Benedikt-Gemeinde in Eichenbarleben, wodurch die Zahl der Gemeindemitglieder auf rund 1.300 anstieg. Die Gründung des Gemeindeverbundes Magdeburg-Nord am 1. März 2006 und die spätere Umwandlung in die Pfarrei St. Johannes Bosco am 28. November 2010 waren weitere wichtige Schritte in der Entwicklung der Gemeinde.